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Ostermarsch in Bern: 800 Demonstranten fordern Frieden und Abrüstung!

Am Ostermontag, den 21. April 2025, demonstrierten rund 800 Menschen in Bern für den Frieden. Das diesjährige Motto des Ostermarsches lautete: „Gegen nukleare und militärische Aufrüstung – Für echte Sicherheit“. Der Ostermarsch, der traditionell am Ostermontag stattfindet, setzt sich für mehr Frieden ein und wurde von knapp 40 Organisationen, vor allem aus linken und kirchlichen Kreisen, organisiert.

Die Organisatoren kritisierten einen friedenspolitischen Rückschlag in der Schweiz und weltweit. Der Bundesrat investiere zusätzliche Milliarden in die Armee, obwohl diese keine glaubwürdige Antwort auf tatsächliche Bedrohungen biete. An die Regierung wurde der Aufruf gerichtet, den Widerstand gegen den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag der UNO aufzugeben. Berner EVP-Nationalrat Marc Jost bezeichnete die Haltung der Landesregierung als einen Bruch mit der humanitären Tradition der Schweiz. Er nannte den Ostermarsch einen „Aufschrei der Empörung gegen die Gewalt und gegen die Kriegstreiberei“.

Kritik an der Friedenspolitik der Schweiz

Auf dem Weg zur Altstadt von Bern, von Eichholz entlang der Aare, wurden auch Unterschriften für die Atomwaffenverbots-Initiative gesammelt. Regenbogenfahnen prägten das Bild des Umzugs, der von verschiedenen Friedensbewegungen getragen wurde. Auf dem Münsterplatz kritisierte Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone die zusätzlichen Milliarden für die Schweizer Armee als „Provokation“. Mazzone betonte, dass es keine echte Bedrohung gebe und dass die rechte Mehrheit bei humanitärer Hilfe und Unterstützung für den globalen Süden kürze.

Die Kritik an der aktuellen Friedenspolitik der Schweiz ist umfassend. Trotz ihrer humanitären Werte wird dem Land vorgeworfen, seinen internationalen Ruf zu untergraben. Die Schweiz ist dem Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) der UNO bisher nicht beigetreten, während die Atomwaffenarsenale der Atommächte aufgestockt werden und die Bedrohung durch Atomwaffen derzeit als sehr hoch wahrgenommen wird. Der Bundesrat verweigert den Beitritt zum TPNW und investiert weiterhin große Summen in die Armee, was als mangelnde nüchterne Bedrohungsanalyse kritisiert wird.

Für eine positive Wende in der Friedenspolitik fordern verschiedene Gruppen, dass die Schweiz dem TPNW beitritt, die UNO und das Völkerrecht stärkt, die Kriegsmaterialgesetzgebung nicht lockert und die Aufrüstung der Schweizer Armee stoppt. Weitere Forderungen beinhalten einen Stopp der Kürzungen bei internationaler Zusammenarbeit sowie eine Sicherheitspolitik, die auf einer nüchternen Bedrohungsanalyse basiert.

Zusätzlich wurde an verschiedene historische Ereignisse erinnert, die im Kontext der Friedensbewegung stehen, darunter die 80 Jahre seit dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, das Ende des Zweiten Weltkrieges und das Ende des Vietnamkriegs.