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Burhan Qurbani präsentiert bei der Berlinale 2025 seine Neuverfilmung von Shakespeares „Richard III.“ unter dem Titel „Kein Tier. So wild.“ Der Film wird am zweiten Festivaltag in der Sektion Berlinale Special gezeigt und verlegt das historische Drama in die Welt arabischer Clans in Berlin.
Die Hauptfigur Rashida, gespielt von Kenda Hmeidan, ist die jüngste Tochter des Hauses York. Sie plädiert für Frieden zwischen den verfeindeten Familien York und Lancaster, die in brutale Bandenkriege verwickelt sind. Rashida soll Ali Lancaster, dargestellt von Ibrahim Al-Khalil, heiraten, während ihr Bruder Ghazi (Camill Jamall) inhaftiert wird. Der Clanführer Imad (Mehdi Nebbou) plant den Bau einer Moschee und eines Einkaufszentrums, bekannt als die Mall of York.
Thematisierung von Flucht und Migration
Der Film beleuchtet die Rolle der Frau in der arabischen Migrantenwelt und zeigt Rashida als blutrünstige Figur, die Rache sucht. Qurbani spielt mit Klischees und Stereotypen über Migranten. Dies wird als interessanter Ansatz angesehen, auch wenn einige Elemente oft unterentwickelt wirken. Die filmische Umsetzung enthält Anleihen an amerikanische Gangsterfilme und ist visuell beeindruckend, jedoch häufig verwirrend.
Laut [Filmstarts] wird das Thema Flucht und Migration in der deutschen Gesellschaft behandelt, während Rashida mit ihrem Äußeren hadert und strategische Intrigen innerhalb der Clans spinnt. Zusätzlich heißt es, dass die arabischen Clans im Film Lancaster und York benannt sind, angelehnt an die historischen Rosenkriege. Rashida, die als Anwältin agiert, unterstützt ihren Bruder Imad bei den Geschäften der Yorks und kämpft um die Vorherrschaft in der Berliner Unterwelt.
Die Handlung von „Kein Tier. So wild.“ verlagert sich von Berlin in eine symbolische Wüstenlandschaft, die die Herkunft der Yorks reflektiert. Der Film thematisiert Rashidas Einsamkeit und innere Konflikte, während sie in der Clan-Hierarchie aufsteigt, was die Komplexität und die Machtspiele innerhalb der Clans verdeutlicht. Qurbani hatte bereits 2020 mit „Berlin Alexanderplatz“ eine moderne Adaption eines literarischen Werkes vorgestellt, was auf sein beständiges Interesse an zeitgenössischen Adaptionen von Klassikern hinweist, wie [moz.de] berichtete.