
Am 25. Februar 2025 ordnete das Verwaltungsgericht Düsseldorf den Rückbau der sogenannten „Protected Bike Lane“ auf der Hohenzollernstraße in Mönchengladbach an. Innerhalb von drei Wochen soll die Stadt die Radspur zurückbauen, was bereits zu einer Beschwerde der Stadtverwaltung geführt hat. Diese legte am Montag gegen den Beschluss Einspruch ein, da die Rückbaufrist nach ihrer Einschätzung nicht umsetzbar ist.
Das Verwaltungsgericht leitete seine Entscheidung aus der Argumentation ab, dass bereits abgetrennte Radwege vorhanden sind und die Voraussetzungen für die Umwidmung einer Fahrspur nicht gegeben seien. Zudem gab es Bedenken hinsichtlich der straßenverkehrsrechtlichen Zulässigkeit der verwendeten Klebebordsteine, die zur baulichen Trennung zwischen Radfahrern und dem motorisierten Verkehr eingesetzt wurden. Oberbürgermeister Felix Heinrichs unterstrich die Notwendigkeit für bessere und sichere Radwege, da der alte Radweg in einem schlechten Zustand sei.
Reaktionen und weitere Schritte
Die Stadt Mönchengladbach plant eine Sondersitzung des Hauptausschusses zu diesem Thema, die am kommenden Montag stattfinden wird. Die Verwaltung arbeitet an alternativen Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit und des Komforts für Radfahrende und hat die Erneuerung der Fahrbahndecke im Bereich der Protected Bike Lane priorisiert. In den Osterferien soll ein neuer Deckenüberzug auf der Hohenzollernstraße aufgebracht werden.
Zusätzlich werden die beanstandeten Klebebordsteine entfernt, während die Straßenqualität auf der Auto-Spur verbessert wird. Vorläufig soll ein Radfahrstreifen mit einfacher durchgezogener Linie markiert werden, welcher nur im Notfall überfahren werden darf. Ein Ausbau der Radwege neben der Baumreihe würde mehrere Millionen Euro kosten und könnte zahlreiche Bäume gefährden. Ein Verzicht auf einen sicheren Radweg ist der Stadt nicht möglich, da dies gegen geltende Regelwerke verstoßen würde.
Die „Protected Bike Lane“ war im Sommer 2023 als erster dieser Art in der Stadt eingerichtet worden. Die Initiative wurde als fortschrittlich angesehen, während Kritiker den Bedarf anzweifelten. Berichten zufolge stieg das Radverkehrsaufkommen an dieser Stelle innerhalb des ersten Jahres um über 30 Prozent. Ein gerichtlich beauftragter Rückbau würde auch die Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer in Frage stellen, welche die Stadt mit diesem Projekt erreichen wollte, wie [WDR](https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/moenchengladbach-protected-bike-lane-verwaltungsgericht-eilbeschluss-100.html) berichtete.
Eine öffentliche Sitzung des Hauptausschusses findet am 17. März um 15 Uhr im Ratssaal des Rathauses Abtei statt, bei der die weiteren Schritte besprochen werden sollen.