Am 1. März 2025 feierten zahlreiche Menschen in Thüringen ausgelassen Faschingsumzüge, trotz der nasskalten Wetterbedingungen. In Wasungen waren mehrere Tausend Schaulustige anwesend, um das bunte Treiben zu beobachten. Rund 2.000 Aktive nahmen in fantasievollen Kostümen am Umzug teil, darunter Geister, Hexen, Schlümpfe, Pfauen, Meeresgötter und Disney-Figuren. Das Motto des Straßenfaschings in Wasungen lautete: «Ob jong, ob alt, mie könne’s halt». Dieser Anlass wurde besonders gefeiert, da der 489. Straßenfasching in Wasungen stattfand.
Politische Spitzen und Kritik an der Bundes- und Landespolitik fanden ebenfalls ihren Platz im Umzug. Eine blinkende Ampel symbolisierte die derzeitige Bundesregierung, während ein Wagen eine Figur des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) zeigte, die über einem Geflüchteten Füllhörner ausschüttete. Auch eine Gruppe verkleidet als «Blackrock-Koalas» nutzte die Gelegenheit, um CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zu kritisieren. In der benachbarten Stadt Apolda konnten 10.000 Menschen den Faschingsumzug verfolgen. Sicherheitsaspekte waren im Vorfeld der Umzüge besonders wichtig, nachdem in den letzten Wochen Anschläge in Magdeburg und München stattgefunden hatten. Die Polizei gab jedoch bekannt, dass es während der Umzüge in Thüringen keine Störungen gab, wie thueringen.de berichtete.
Faschingsumzüge in Thüringen und Sicherheitsmaßnahmen
Für das Jahr 2025 sind in Thüringen insgesamt 110 Faschingsumzüge geplant, wie Christoph Matthes, Präsident des Landesverbands Thüringer Karnevalvereine (LTK), bestätigte. Im Vergleich zu den etwa 90 Umzügen in den Vorjahren stellt dies einen Anstieg dar. Die Karnevalssaison endet in diesem Jahr am 5. März 2025, während sie im Vorjahr bereits Mitte Februar ihren Abschluss fand. In Anbetracht der sicherheitspolitischen Situation nach den mutmaßlichen Anschlägen in München und Magdeburg rücken Sicherheitsaspekte in den Fokus. Bisher gibt es keine Absagen von Faschingsumzügen in Thüringen, und die LTK betont, dass die Umzüge über ausgearbeitete Sicherheitskonzepte verfügen, die mit kommunalen Behörden abgestimmt sind. Die Polizei hat zudem angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen bei größeren Veranstaltungen zu verstärken.
Unsicherheiten bestehen jedoch hinsichtlich des Karnevalsumzugs in Erfurt, der am 2. März stattfinden soll und möglicherweise abgesagt werden könnte. Dieser Umzug wurde bereits auf eine kleinere Version ohne Motivwagen und auf einer verkürzten Route reduziert. Thomas Kemmerich, Präsident der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC), kündigte an, die Situation zu neu bewerten. Zudem wurde der Umzug in Ohrdruf aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl um eine Woche vorverlegt, da einige Veranstaltungsorte als Wahllokale benötigt werden. Die Bundestagswahl bietet reichlich Stoff für Büttenreden und Gesangstexte, wie Matthes anmerkte, berichtet n-tv.de.
