
Eine aktuelle Studie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel untersucht die Wirkung eines speziellen Vitamin-B3-Präparats, bekannt als CICR-NAM, auf die Erholung von COVID-19-Patienten. In dieser placebokontrollierten klinischen Studie nahmen 900 an COVID-19 erkrankte Personen aus Deutschland teil. Das Ziel der Untersuchung war es, die Auswirkungen von hochdosiertem Nicotinamid, einer speziellen Form von Vitamin B3, auf die Genesung der Patienten zu analysieren.
CICR-NAM setzt Nicotinamid gezielt im Dick- und Enddarm frei, was zur Verbesserung der Darmgesundheit beiträgt. Dies ist besonders relevant, da das Mikrobiom bei COVID-19 häufig gestört ist. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Patienten, die CICR-NAM einnahmen, innerhalb von zwei Wochen häufiger ihre normale körperliche Leistungsfähigkeit zurückgewannen als die Placebo-Gruppe. Risikopatienten, darunter Raucher und Personen mit Vorerkrankungen, berichteten nach sechs Monaten seltener von Symptomen einer Post-COVID-Erkrankung.
Positive Ergebnisse und Weiterentwicklung
Eine schnellere Normalisierung des Mikrobioms wurde in der Nicotinamid-Gruppe festgestellt. Diese Ergebnisse zeigen den positiven Effekt der Nährstoffergänzung auf Virusinfektionen. Die Forschung zu CICR-NAM ist das Resultat jahrelanger Anstrengungen im Rahmen des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI), der über 400 Mitglieder an acht Einrichtungen in Schleswig-Holstein umfasst und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.
Die Ergebnisse der Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Metabolism veröffentlicht wurden, weisen auf einen signifikanten Effekt des Präparats hin, das jedoch derzeit noch nicht im Handel erhältlich ist. Zulassung und Produktion müssen noch geregelt werden. Dies eröffnet jedoch Betroffenen neue Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Erkrankung.
Details zur Studie finden sich in dem Bericht von ndr.de, sowie in weiteren Informationen von idw-online.de.