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Am Tempelhofer Feld in Berlin gibt es derzeit erbitterte Diskussionen über die geplante Bebauung der knapp 300 Hektar großen Fläche. Das Tempelhofer Feld ist ein umstrittenes Thema, das bereits 2014 in einem Volksentscheid zur Sprache kam, bei dem sich die Mehrheit der Berliner für den Erhalt als Freizeit- und Grünfläche entschieden hat. Trotz dieses Votums mehren sich die Bestrebungen, Teile des Geländes für den Wohnungsbau zu nutzen, was die Gegner auf den Plan ruft.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Berlin spricht sich deutlich gegen die Bebauungspläne aus und kritisiert die Position des Berliner Senats sowie den CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Merz und Olaf Scholz unterstützen die Randbebauung des Tempelhofer Felds, was laut [berlin-live.de](https://www.berlin-live.de/berlin/aktuelles/tempelhofer-feld-merz-bebauung-id384433.html) dem erklärten Willen der Nachbarschaft widerspricht. Diese Vorhaben stehen im Widerspruch zum Volksentscheid von 2014, was zusätzliche Spannungen zwischen den Politikern und den Bürgern schafft.
Kritik und Forderungen des BUND
Die aktuellen Pläne haben zu kritischen Stimmen aus der Umweltschutzgemeinschaft geführt. Gabi Jung, Geschäftsführerin des BUND Berlin, kritisierte die Vorgehensweise von CDU und SPD scharf. Der BUND fordert die Anerkennung des ökologischen, klimatischen und sozialen Wertes von Freiflächen. Es wird darauf hingewiesen, dass es in Berlin bereits ausreichend ungenutzte Flächen gibt, die für den Wohnungsbau geeignet sind, ohne das Tempelhofer Feld in Mitleidenschaft zu ziehen.
Die Organisation betont ferner, dass die Voraussetzungen für diesen Plan verbessert werden müssen. Die Genehmigungszahlen für neue Wohnungen aus Bestandsgebäuden sind rückläufig – von 4.430 Genehmigungen im Jahr 2015 auf nur 2.382 im Jahr 2020. Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin, kritisiert das Versagen der Politik, das vorhandene Wohnungsbaupotenzial zu erschließen. Der BUND fordert den Senat daher auf, eine Task Force mit dem Titel „Bauen im Bestand“ einzurichten, um die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Parallel läuft ein Ideenwettbewerb für das Tempelhofer Feld, dessen Jury am 21. und 22. Februar über die Entwürfe entscheiden wird. Die Diskussion um die Bebauung bleibt jedoch weiterhin ein heißes Thema, das die Berliner Politik und Bürger stark polarisiert, während der BUND alles unternehmen wird, um eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zu verhindern. Diese Informationen lassen darauf schließen, dass das Thema nicht nur lokal, sondern auch überregional von Interesse ist.