Jürgen Müller, ein Gärtner aus Thüringen, verabschiedet sich nach 48 Jahren im Beruf in den Ruhestand. Der 66-Jährige, bekannt als der „Gärtner mit dem Hut“, führte eine Gärtnerei in Jena-Ost, die ein Familienbetrieb war. Seine Frau Elvira und seine Mutter arbeiteten ebenfalls in der Gärtnerei. Der Abschied wird als traurig beschrieben, und Müller zeigt sich dankbar gegenüber seinen treuen Kunden. Der Marktstand wird auf dem grünen Markt in Jena fehlen.
Die Schließung des Standes erfolgt nicht nur aufgrund des Erreichens des Rentenalters, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Steigende Kosten für Einkauf, Standgebühren und Energie haben die finanzielle Situation erschwert. Um Kosten zu sparen, hat das Ehepaar bereits im Winter das Gewächshaus nicht mehr beheizt. Zudem wurden Veränderungen im Kundenverhalten festgestellt, was Elvira Müller dazu veranlasst, Bedenken über die Zukunft des grünen Marktes in Jena zu äußern.
Ähnliche Schicksale in der Branche
Ein weiterer Gärtner, Rolf Gempp, geht mit 70 Jahren in den Ruhestand, bleibt jedoch aktiv bei Ortschaftsratsitzungen. Auch bei Gempp sind jüngste Ereignisse prägend: Ein großer Hagelsturm Ende Juli 2005 beschädigte viele Hausdächer in Tannenkirch, wodurch auch Glashäuser und Pflanzen stark betroffen wurden. Dank seiner Gärtnereihagelversicherung konnte Gempp schnell reagieren. Sachverständige waren am Montag nach dem Sturm vor Ort, um den Schaden zu regeln.
Die Gempps planen, auf ihrem familieneigenen Grundstück einen kleineren Garten anzulegen. Während Erika Gempp, die neben dem Betrieb kein Hobby hatte, mehr Zeit für sich selbst in Anspruch nehmen möchte, plant die Tochter Pamela, das Brotbacken für den Marktstand in Kandern fortzusetzen. Die Gärtnerei Gempp bleibt bis zum 31. Dezember geöffnet, mit Rabatten auf viele Waren, und Gutscheine können bis zu diesem Datum eingelöst werden. Erika und Rolf Gempp bedanken sich bei ihren Kunden und Freunden für die langjährige Treue.
