
Im Jahr 2024 setzten Restauratorinnen und Restauratoren der Altenburger Museen zahlreiche Projekte zur Bewahrung und Wiederherstellung von Kunstwerken in die Tat um. Dies geschah mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Eines der aufwändigsten Projekte war die Restaurierung von vier chinesischen Tuschezeichnungen aus der asiatischen Sammlung der Lindenau-Zach’schen Stiftung, die sich in einem desolaten Zustand befanden und kaum transportierbar waren. Externe Restauratoren sorgten dafür, dass diese Zeichnungen auf neue Gewebeträger gebracht und mit Plexiglasscheiben geschützt wurden, wodurch ihre Lesbarkeit durch gezielte Retuschen verbessert werden konnte.
Zusätzlich wurden über 200 Exponate für Sonderausstellungen in den Städtischen Museen Freiburg restauriert. Die Organisation des Transports und Aufbaus dieser empfindlichen Werke gehörte ebenfalls zu den Aufgaben der Restauratoren. Des Weiteren wurde ein hochempfindliches, vorzeitliches Keramikgefäß aus der „Amende-Sammlung“ restauriert, während die Restaurierung einer großen apulischen Amphora sowie von Terrakotta-Architekturmodellen begann. Außerdem wurde die Restaurierung von zwei Keramikgefäßen und einem Marmorrelief aus dem Altenbourg-Haus fortgesetzt. Zu den Sonderausstellungen zählten Gemälde von Walter Jacob und Plakate zur Winterausstellung „Schokolade!“. Auch organische Objekte, wie Textilfragmente, verkohlte Nüsse und mehrere tausend Jahre alte Samen, wurden restauriert.
Konservierung und zukünftige Projekte
Im Rahmen der Konservierung wurden mehr als 1.000 grafische Arbeiten aus der Grafischen Sammlung des Lindenau-Museums und der Stiftung Gerhard Altenbourg begutachtet. Dabei umfassten die restauratorischen Maßnahmen das Entfernen alter Montierungen, Trockenreinigung, das Schließen von Rissen sowie das Ergänzen von Fehlstellen. Über 800 Zeichnungen erhielten neue, alterungsbeständige Passepartouts. Auch bei knapp 350 Büchern aus der Lindenau-Bibliothek wurden Maßnahmen wie Reinigung, Sicherung des Buchblocks und Festigung des Einbandes durchgeführt. Für das Jahr 2025 planen die Verantwortlichen eine Erhöhung der restauratorisch bearbeiteten Bücher.
Das Lindenau-Museum Altenburg ist mit vier Restauratorinnen und Restauratoren besetzt, die spezialisiert auf Gemälde, Keramik und Papier sind. Ihre Hauptaufgaben umfassen präventive Konservierung, Restaurierung, Betreuung von Leihgaben und Ausstellungen sowie die Dokumentation und Digitalisierung der Sammlung. Die Restauratoren arbeiten interdisziplinär mit Kolleginnen und Kollegen des Lindenau-Museums, Altenburger Museen sowie freiberuflichen Restauratoren zusammen. Das Projekt Lindenau21PLUS ermöglicht die Digitalisierung der Sammlungen, einschließlich Scannen und Eingabe in eine Datenbank mit Beschreibung des Objektzustands und der Restaurierungshistorie. Zudem wird ein Altenburger Praxisjahr für Kunstgut- und Denkmalrestaurierung angeboten, das Praktikantinnen und Praktikanten die Anleitung durch erfahrene Restauratoren und Kunsthistoriker bietet.
Für detaillierte Informationen zur Restaurierung und den laufenden Projekten können die Berichte auf abg-net.de sowie lindenau-museum.de eingesehen werden.