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Biberdämme stoppen Wasserfluss: Gotha bleibt 3 Wochen trocken!

Gotha (Thüringen) steht vor der herben Überraschung: Biber verstopfen den historischen Leinakanal und lassen die berühmten Brunnen der Residenzstadt austrocknen – ein skandalöser Wasserengpass, der den Spaß der Touristen gefährdet!

Gotha (Thüringen) – Ein Wasserchaos in Gotha! Ausgerechnet die kleinen Biber sorgen dafür, dass in der Residenzstadt der Hahn zugedreht wird! Die einst ausgerotteten Nagetiere haben es nun mit ihren Dämmen geschafft, die historischen Brunnen in ein trostloses Bild zu verwandeln.

Im Herzen Gothas plätschert normalerweise das Wasser der berühmten Wasserkunst von 1895. Doch in den kommenden drei bis vier Wochen wird das prächtige Wasserspiel auf dem Schlossberg stillstehen!

Dämme eines Rückkehrers

Der Grund für die drohende Dürre? Biberdämme haben den entscheidenden Leinakanal verstopft, der seit mehr als 600 Jahren die Stadt mit Wasser aus dem Thüringer Wald versorgt! Die Folge: Die bei Touristen beliebten Brunnen, die unermüdlich sprudeln, stehen nun unter Wasserentzug.

„Wir müssen den Wasserspeicher umleiten und den Leinakanal trocknen legen“, erklärt Bert Schwachheim, Geschäftsführer des Gewässerunterhaltungsverbands Hörsel/Nesse.

Leerer Brunnen: Die Wasserkunst wird mit Wasser aus dem 30 Kilometer entfernten Thüringer Wald gespeist, das vom Schlossberg hinunter fließt zum Hauptmarkt und zum Roten Rathaus (Archivbild)

Foto: picture alliance / ZB

Ein cleverer Plan: Der Biber, der hier für das Chaos verantwortlich ist, wird durch das Trockenlegen des Kanals selbst dazu bewegt, sein Revier aufzugeben und woanders nach einem neuen Zuhause zu suchen! „So können wir ihn auf natürliche Weise vergrämen“, betont der Diplom-Hydrologe.

Geheime Bibermanagement

Doch das Biber-Management ist alles andere als leicht! Die Nager stehen unter strengem Schutz und jede Maßnahme unterliegt genehmigungspflichtigen Auflagen der Naturschutzbehörde. „Wir dürfen die Dämme nur mit einer Ausnahmegenehmigung abbauen, und das muss abgestimmt werden“, erklärt Schwachheim.

„Die Situation ist ernst, denn die über ein Dutzend Biberdämme zwischen Emleben und Sundhausen stauen das Wasser und gefährden die Uferdämme. Schlimmstenfalls könnten sie brechen, wenn wir nichts unternehmen“, warnt er eindringlich.

Schwachheim hat die Verantwortung für etwa sechs Biberfamilien, deren Dämme überwiegend per Hand abgetragen werden. Die Kosten für diese Maßnahmen summieren sich schnell auf über 40.000 Euro!

Im Hintergrund sieht man den Thüringer Wald, die Wasserquelle der Residenzstadt Gotha, die schon 1396 den Leinakanal errichten ließ.

Foto: picture alliance / DRSG98/Shotshop

Ein Appell von Schwachheim: Wenn wir nicht bald ein attraktiveres Nahrungsangebot für die Biber schaffen, werden sie auch im nächsten Jahr zurückkehren! Die Stadt hofft inständig, dass sie nicht bald ganz ohne ihr prachtvolles Wasserspiel auskommen muss.

NAG Redaktion

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