
In Erfurt wird zurzeit über innovative Konzepte zur Verbesserung des Straßenverkehrs nachgedacht, insbesondere wenn es um den Schutz von Fußgängern geht. Ein Experiment von Studierenden der Fachhochschule Erfurt testete eine alternative Gestaltung von Zebrastreifen, um den Vorrang der Fußgänger klarer hervorzuheben. In diesem Rahmen wurden die Streifen längs zur Fahrbahn angeordnet, was die Wahrnehmung verändern sollte.
Das Experiment fand im Zuge des Seminars „Spazierwissenschaften“ statt und wurde an der Ausfahrt des Erfurter Kulturquartiers durchgeführt. Der Stadtplanungsdozent Stefan Andreas erläuterte, dass die ursprüngliche Einführung der Zebrastreifen bereits 1953 erfolgte, um den Fußgängern das Überqueren der Straße zu erleichtern.
Kritik und Unterstützung für das Experiment
Die neue Anordnung der Zebrastreifen stieß in sozialen Medien, insbesondere auf Facebook, auf heftige Kritik. Nutzer bezeichneten das Projekt vielfach als unnötige Spielerei oder Geldverschwendung. Dennoch fanden sich auch Befürworter, die die Forschungsarbeiten und den innovativen Ansatz der Studierenden lobten. Der Ortsteilbürgermeister Robert Bednarsky äußerte sich positiv zu den Längsstreifen und plant, zwei oder drei neue Zebrastreifen in dieser Form zu beantragen.
Dozent Andreas verteidigte das Experiment und betonte die Notwendigkeit, die Verkehrssicherheit weiterzuentwickeln. Ob die neuen Längsstreifen jedoch in der Praxis umgesetzt werden können, bleibt ungewiss, da die derzeitige Regelung in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVo) festgeschrieben ist.
Ergänzend berichtete der Deutsche Verkehrssicherheitsrat, dass Fußgängerüberwege in innerörtlichen Kreisverkehren eine sichere Fußgängerführung darstellen und durch spezifische Richtlinien festgelegt sind. Die Gestaltung dieser Überwege erfolgt entsprechend der Verkehrsstärken und Verkehrsgeschwindigkeiten. Einheitlichkeit und Erkennbarkeit der Querungssituationen sollen dabei gewährleistet werden.
In einem Beschluss wird gefordert, dass an allen Zu- und Ausfahrten von innerörtlichen kleinen Kreisverkehrsplätzen Fußgängerüberwege angelegt werden sollten, um den Schutz der Fußgänger weiter zu verbessern.