
Am 14. März 2025 wird an die Befreiung des Außenlagers S III im Jonastal erinnert, die vor 80 Jahren durch die amerikanische Armee stattfand. Wie insuedthueringen.de berichtet, wird zu diesem Anlass eine Gedenkwoche vom 30. März bis 5. April 2025 organisiert. Diese Veranstaltung wird von Ilm-Kreis, Landkreis Gotha und der Stadt Ohrdruf unterstützt und hat das Ziel, an die Opfer des Konzentrationsaußenlagers zu erinnern. Höhepunkt der Gedenkwoche wird eine traditionelle Gedenkveranstaltung am 5. April im Jonastal sein.
Das Jonastal in Thüringen war in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges Schauplatz eines geheimen Bauvorhabens der Nationalsozialisten. Laut lostareas.de arbeiteten von November 1944 bis Anfang April 1945 zehntausende Häftlinge und Zwangsarbeiter des Konzentrationslagers Buchenwald an dem Projekt, das unter dem Namen „S III“ bekannt war. Es umfasste den Bau von 25 Stollen im Berg, der lange Zeit geheim gehalten wurde. Der genaue Zweck des Bauvorhabens war zunächst unklar und führte zu Spekulationen über den Bau einer Atombombe oder eines Führerbunkers. Neuere Quellenstudien und ein 2005 veröffentlichter Vernehmungsbericht belegen, dass es sich dabei um Bunkeranlagen handelte, die als (letztes) Führerhauptquartier für Adolf Hitler gedacht waren.
Geschichte des Bauvorhabens S III
Zwischen 1936 und 1938 wurde am Rande des Truppenlagers Ohrdruf eine verbunkerte Nachrichtenanlage mit den Tarnbezeichnungen „Amt 10“ bzw. „Olga“ errichtet. Diese Bunker sollten nach Plan die Nachrichtenverbindungen für ein geplanetes Ausweichquartier des Oberkommandos des Heeres bereitstellen. Die Nachrichtenanlage war vermutlich in die Gesamtplanungen für „S III“ einbezogen, ebenso wie das Kasernengebäude des Truppenlagers Ohrdruf und weitere größere Bauten, etwa Hotels zur Unterbringung von Stäben. SS-Obergruppenführer Hans Kammler hatte die Gesamtleitung für das Projekt „S III“ im Jonastal und erhielt den Auftrag direkt von Reichsführer-SS Heinrich Himmler.
Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten wurde das Außenlager „S III“ des Konzentrationslagers Buchenwald eingerichtet, das vom 6. November 1944 bis Anfang April 1945 und zwischen dem 14. November 1944 und dem 15. Januar 1945 als selbständiges Konzentrationslager geführt wurde. Neben dem Nord- und Südlager bei Ohrdruf umfasste das Außenlager auch Lager in der Luftmunitionsanstalt Crawinkel sowie ein Zeltlager bei Espenfeld.