
Die Stadtwerke Jena haben am 24. März 2025 über den Abschluss von umfangreichen Baumaßnahmen in Jena-Nord informiert. Die Modernisierung der Straßenbahn-Infrastruktur begann im Oktober 2023 und nähert sich nun ihrer finalen Phase mit der Installation einer leistungsstärkeren Oberleitung, die bis Ostern 2024 abgeschlossen sein soll. Im Zuge dieser Arbeiten ist eine Vollsperrung zwischen den Haltestellen Nordschule und Altenburger Straße von 31. März bis 17. April 2024 vorgesehen.
Die Baumaßnahmen ziehen Änderungen im Linienverkehr nach sich. So fahren die Straßenbahnlinien 1 und 4 lediglich zwischen Lobeda-West und Holzmarkt, während die Straßenbahnlinie 5 im 10-Minuten-Takt zwischen Lobeda-Ost und Nordschule pendeln wird. Ein Schienenersatzverkehr (SEV) soll die Strecke zwischen Zwätzen und Nordschule überbrücken und wird nachts bis ins Stadtzentrum verlängert. Die Buslinie 42 wird ebenfalls in den SEV integriert, wobei die Haltestelle Erich-Kuithan-Straße entfällt und die Haltestelle Löbstedt als Alternative dient. Die Vollsperrung betrifft auch den Individualverkehr, wobei für Anwohner und Busse eine Durchfahrt möglich ist.
Ausblick auf weitere Maßnahmen
Nach Abschluss der Baumaßnahme am 18. April 2024, um 3 Uhr, wird die Straßenbahnlinie 5 von Lobeda-Ost bis Löbdergraben verkehren und dort zur Linie 1 bis nach Zwätzen wechseln. Eine neue Direktverbindung zwischen Lobeda-Ost und Zwätzen soll im Dezember 2025 als neue Linie 1 eingeweiht werden. Auch weitere Gleis-Sanierungsarbeiten im Bereich Burgau/Keßlerstraße/Abzweig Göschwitz sind für 2024 geplant, ebenso wie der Umbau der Haltestellen Löbdergraben, Nordschule und Burgaupark. Bis 2030 sollen alle Haltestellen des Jenaer Nahverkehrs barrierefrei umgebaut werden. 75 % der Kosten dieser Maßnahmen werden durch Bundesmittel gedeckt.
Die Stadt Jena hat zudem Fördermittel in Höhe von 31,4 Millionen Euro für den Ausbau des Nahverkehrs erhalten, wie [nahverkehrspraxis.de](https://www.nahverkehrspraxis.de/314-millionen-euro-bundesmittel-fuer-ausbau-des-jenaer-nahverkehrs/) berichtet. Diese Förderung erfolgt im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und zielt darauf ab, die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und neue Straßenbahnfahrzeuge zu beschaffen. Ein zentrales Infrastrukturprojekt ist der Neu- und Ausbau der Straßenbahnverbindung zum Wohngebiet Himmelreich, um die Anbindung des Nordens an den öffentlichen Nahverkehr zu optimieren.
Die Planung des barrierefreien Ausbaus der Straßenbahn-Haltestellen entlang der zukünftigen Linie 1 ist ebenfalls Teil der Strategie. Der Bürgermeister von Jena, Christian Gerlitz, betont die Bedeutung der gesicherten Finanzierung für die Nordverlängerung der Straßenbahn. Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche hebt die Notwendigkeit einer modernen Verkehrsinfrastruktur für das Wachstum von Jena hervor und dankt allen Beteiligten für ihre Bemühungen bei der Verfolgung der Nordverlängerung der Straßenbahn.