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In Isserstedt, einem Stadtteil von Jena, wurde die Ansiedlung eines neuen Produktionsstandorts von Carl Zeiss von den Anwohnern begrüßt. Die Pläne umfassen den Bau eines Gewerbe- und Industriegebiets auf einer Fläche von 28 Hektar, westlich des bestehenden Gewerbegebiets. Ziel ist es, das langfristige, nachhaltige Wachstum von ZEISS in Jena zu fördern und den bestehenden Hightech-Standort am Westbahnhof zu ergänzen.
Stadt Jena und die Carl Zeiss Grundstücks GmbH & Co. KG haben bereits das Bebauungsplanverfahren „B-Is 12“ eingeleitet. Dies wurde vom Stadtrat am 24.04.2024 beschlossen, wobei der Flächennutzungsplan angepasst werden muss, da ein Teil des Gebiets als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen ist. Die geplanten Bauflächen umfassen Produktionshallen im Süden sowie Büro- und Gewerbegebäude im Norden. Die Planung zielt auf hohe Flexibilität, effiziente Flächennutzung und klimaangepasste Bauweise ab.
Verkehrsbelastung und Umgehungsstraße
Trotz der positiven Rückmeldungen zu dem Projekt äußern Anwohner Bedenken hinsichtlich des zu erwartenden Verkehrsaufkommens. Laut [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/jena/isserstedt-zeiss-produktionsstandort-100.html) könnte es zu rund 1.000 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag kommen. Marc Weimann, Mitverantwortlicher für das Zeiss-Projekt, erklärte, dass viele Mitarbeiter aus dem Weimarer Land kommen werden und somit Isserstedt nicht passieren.
Christian Gerlitz, Stadtentwicklungsdezernent der SPD, betonte, dass die Ansiedlung von Zeiss die Ortsumgehung von Isserstedt neu priorisieren könnte. Er sieht in diesem Projekt eine Chance zur Verkehrsentlastung für die Ortschaft.
Öffentliche Beteiligung
Die Stadt Jena plant eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB, die vom 16. Januar bis 14. Februar 2025 stattfinden wird. Die Planungsunterlagen sind sowohl online als auch im Dezernat für Stadtentwicklung und Umwelt einsehbar. Diese Dokumente umfassen unter anderem Vorentwürfe des Bebauungsplans, Änderungen des Flächennutzungsplans sowie Umweltberichte und Fachgutachten zu Themen wie Klimaschutz, Verkehr, Immissionsschutz, Wasserversorgung und Bodenschutz. Eine Informationsveranstaltung dazu findet am 28. Januar 2025 um 19:00 Uhr im Historischen Rathaus statt.