Saale-Orla-Kreis

Frauen kämpfen um ihre Rentenansprüche: Diskriminierung in Schleiz aufgedeckt!

In einem bewegenden Vortrag in Schleiz wurde das Schicksal von DDR-geschiedenen Frauen beleuchtet, die durch den Einigungsvertrag von 1990 in der Rentenfrage diskriminiert wurden. Nadine Hofmann, die Gleichstellungsbeauftragte des Saale-Orla-Kreises, berichtete von den zahlreichen Frauen, die sich um Unterstützung aus dem Härtefallfonds bemühen, um ihre verlorenen Rentenansprüche zurückzuerhalten. Diese Frauen fühlen sich um ihre Lebensleistung betrogen, da ihre in der DDR erworbenen Rentenansprüche nach der Scheidung nicht anerkannt wurden. Laut einem Bericht von [hallooberland.de](https://hallooberland.de/2024/11/ddr-geschiedene-frauen-bei-der-rente-diskriminiert-und-aus-haertefallfonds-minimal-bedacht?womort=Saale-Orla-Kreis) sind es bereits 70 betroffene Frauen, die um Hilfe gebeten haben.

Die Veranstaltung zog 15 Betroffene an, die sich über die Diskriminierung und die bisherigen Bemühungen zur Behebung der Ungerechtigkeit informierten. Marion Böker, eine Expertin für Menschenrechte und Genderfragen, stellte klar, dass die Diskriminierung im Einigungsvertrag festgeschrieben wurde. „Der Einigungsvertrag und das Rentenüberleitungsgesetz von 1992 stehen im Widerspruch zu den Prinzipien der Gleichstellung und des Diskriminierungsverbots“, erklärte Böker. Sie betonte, dass die UN bereits 2023 Deutschland aufgefordert hat, ein Entschädigungsmodell für die betroffenen Frauen zu entwickeln, doch die Umsetzung dieser Forderung bleibt unzureichend.

Die bittere Realität der Rentenansprüche

Die Realität für viele dieser Frauen ist erschütternd. Laut Böker fehlt den betroffenen Frauen im Durchschnitt eine monatliche Rente von 300 Euro. Der Bundestag hatte 2022 die „Stiftung Härtefallfonds“ ins Leben gerufen, um den Frauen zu helfen, doch die Unterstützung war minimal. Statt eines umfassenden Entschädigungsfonds erhielten die Frauen lediglich eine Einmalzahlung von 2.500 Euro, was als „beschämend wenig“ bezeichnet wurde. Viele Frauen scheiterten an den strengen Kriterien, die für die Auszahlung des Fonds festgelegt wurden. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sie aufgrund von 17 Cent zu viel Rente nicht in den Genuss der Entschädigung kam.

Die Ungerechtigkeit zieht sich durch die gesamte Lebensgeschichte dieser Frauen. In der DDR gab es großzügige Regelungen für Rentenansprüche, doch nach der Scheidung wurden diese Ansprüche nicht anerkannt. Während geschiedene Männer in der Bundesrepublik für den Anteil, den ihre Ex-Frauen durch Haus- und Familienarbeit erwirtschaftet hatten, einen Rentenbetrag abgeben mussten, blieben die Renten der Ex-Männer in der DDR unangetastet. Dies führte dazu, dass viele Frauen, die jahrzehntelang gearbeitet und Familienangehörige gepflegt hatten, im Rentenalter plötzlich in die Altersarmut abrutschten.

Ein Aufruf zur Solidarität und Unterstützung

Die betroffenen Frauen wurden von Marion Böker ermutigt, nicht aufzugeben und sich weiterhin für ihre Rechte einzusetzen. „Es ist wichtig, dass wir uns zusammenschließen und unsere Stimmen erheben“, rief sie den Anwesenden zu. Die Gleichstellungsbeauftragte Hofmann steht den Frauen weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung und informiert sie über aktuelle Entwicklungen.

Die Ausstellung im Landratsamt, die bis zum 14. November zu sehen ist, beleuchtet die Rentenansprüche von in der DDR geschiedenen Frauen und zeigt bedrückende Beispiele ihrer Diskriminierung. Diese Veranstaltungen wurden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Saale-Orla-Kreises organisiert und finanziell vom Land Thüringen unterstützt. Die UN hat Deutschland aufgefordert, die Kriterien des Härtefallfonds zu ändern, um allen geschiedenen Frauen aus der ehemaligen DDR finanzielle Unterstützung zu bieten, die Diskriminierung erfahren mussten, wie [hallooberland.de](https://hallooberland.de/2024/11/ddr-geschiedene-frauen-bei-der-rente-diskriminiert-und-aus-haertefallfonds-minimal-bedacht?womort=Saale-Orla-Kreis) berichtet.

Die Geschichte dieser Frauen ist ein eindringlicher Appell an die Gesellschaft, sich für Gerechtigkeit und Gleichstellung einzusetzen. Es ist an der Zeit, dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden und die notwendigen Schritte unternommen werden, um diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

NAG Redaktion

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