
Die Wartburg in Eisenach, Thüringen, befindet sich in einer angespannten Situation, die durch die Schließung des Hotels auf dem historischen Gelände und der Insolvenz des bisherigen Betreibers Arcona geprägt ist. Das Hotel wurde im Herbst 2023 geschlossen, ursprünglich mit der Absicht, nach Sanierungsarbeiten wieder zu öffnen. Doch die Insolvenz von Arcona führte zur Kündigung des Pachtvertrags durch die Wirtschaftsbetriebe der Wartburg, was erhebliche finanzielle Probleme für die Wartburg-Stiftung nach sich zog. Laut Michael Brodführer, Landrat des Wartburgkreises, wird ein Sanierungsbedarf von 25 Millionen Euro für ein neues Hotel geschätzt.
Nachdem die Wartburg-Stiftung keine Pacht mehr erhielt, wurden bereits seit anderthalb Jahren verschiedene Nutzungsmöglichkeiten für das Hotelgebäude in Betracht gezogen, jedoch ohne klare Entscheidungen. Ein zentraler Punkt ist, dass keine angemessene Sanierungsrücklage gebildet wurde, da die Pachteinnahmen direkt in den Erhalt des Welterbes flossen. Zusätzliche Probleme ergeben sich durch die krankheitsbedingte Abwesenheit von Franziska Nentwig, der Chefin der Wartburg-Stiftung. Dennoch haben Michael Brodführer und Christoph Ihling eine Idee für eine neue Gastronomie entwickelt, ein „Gasthof für fröhliche Leut“, der voraussichtlich bis 2027 eröffnet werden soll. Dieser Ansatz wird durch bereits zugesagte Fördergelder von fünf Millionen Euro unterstützt.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der Vision für den neuen Gasthof bestehen Bedenken im Stiftungsumfeld, insbesondere hinsichtlich der wirtschaftlichen Rentabilität. Zudem muss die Wartburg-Stiftung aufgrund der fehlenden Pacht Einnahmen einsparen, was zur Absetzung geplanter Sonderausstellungen in diesem Jahr führt. Der neue Kulturminister Christian Tischner hat die angespannte finanzielle Lage der Stiftung zur Kenntnis genommen und betont die Verantwortung des Landes für die Kultureinrichtung.