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Kleine Hufeisennase zurück im Harz: Fledermäuse rekolonisieren ihre Heimat!

Die Kleine Hufeisennase, eine seltene Fledermausart, galt fast 40 Jahre lang im Harz als verschollen. Diese Art litt insbesondere seit den 1960er Jahren unter dem Einsatz von DDT, einem Pestizid, das sowohl in der Landwirtschaft als auch als Holzschutzmittel Verwendung fand. Durch die Aufnahme des Giftes über ihre Nahrung sind die Populationen der Kleinen Hufeisennase signifikant zurückgegangen, bis sie lediglich in Thüringen zu finden war, während sie im Harz vollständig verschwunden war.

Mit dem DDT-Verbot im Jahr 1990 erholten sich die Populationen langsam wieder. Jüngste Entdeckungen von Wissenschaftlern haben jedoch ergeben, dass in der Heimkehle bei Uftrungen im Harz nun vier Exemplare der Kleinen Hufeisennase gesichtet wurden. Dieser unterirdische Hohlraum bietet optimale mikroklimatische Bedingungen für den Winterschlaf der Tiere.

Gemeinsame Anstrengungen für den Schutz

Die Kleinen Hufeisennasen gesellen sich zu zahlreichen anderen Fledermausarten im Harz, einschließlich Großer Mausohren, Mopsfledermäusen und Fransenfledermäusen. Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, arbeiten die Gemeinde Südharz und die Biosphärenreservatsverwaltung zusammen. Diese Kooperation zielt darauf ab, den Schutz der Tiere zu gewährleisten und gleichzeitig den Zugang zur Höhle für Besucher zu ermöglichen.

Im Natur- und Erlebniszentrum wird Besuchern eine fledermausfreundliche Ton- und Lichtshow geboten. Zudem werden regelmäßig Führungen angeboten, die es den Interessierten ermöglichen, die Fledermäuse während ihres Winterschlafs zu beobachten und dadurch einen Beitrag zur Umweltbildung zu leisten, wie [news38.de](https://www.news38.de/harz/article300463525/slug-gesehen-aufgetaucht-fast.html) berichtete.

Lebensweise der Kleinen Hufeisennase

Die Lebensweise der Kleinen Hufeisennase ist stark an ihre Quartiere gebunden. Weibchen beziehen in Mitteleuropa häufig Wochenstubenquartiere, die meist in Dachböden von Wohnhäusern oder Kirchen zu finden sind. In den wärmeren Regionen von Süd- und Osteuropa nutzen sie bevorzugt Höhlen und Stollen. Diese Quartiere sind warm und zeichnen sich oft durch einen hohen Verwinklungsgrad aus. Männchen hingegen verwenden verschiedene Quartiere, wobei die Jagdgebiete meist in der Nähe der Quartiere liegen.

Interessant ist, dass die Kleinere Hufeisennase ortstreu ist und ihre Sommer- und Winterquartiere in einem maximalen Abstand von 10 bis 20 km aufhält. Ihre Überwinterungsstätte finden die Tiere in unterirdischen Räumen, wie Karsthöhlen, die Platz für bis zu mehreren hundert Individuen bieten können. In der Zeit von März bis Mai werden die Winterquartiere verlassen und Wochenstubenquartiere bezogen.

Die Fortpflanzung erfolgt in den Sommermonaten, wobei Weibchen in der Regel ein Jungtier pro Geburt haben. Diese sind nach 4 bis 6 Wochen flugfähig und selbstständig, wie [bfn.de](https://www.bfn.de/artenportraits/rhinolophus-hipposideros) feststellt.