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In Buttelstedt im Weimarer Land hat die Sparkasse am heutigen Vormittag eine belebte Filiale, in der sieben Kunden innerhalb von 20 Minuten zu Besuch sind. Eine der Kundinnen, Silvia Rückert, ist dort, um eine Überweisung zu machen und Kontoauszüge zu holen, was für sie Routine ist. Sie äußert allerdings Bedenken bezüglich des geplanten Abbaus von Automaten für Kontoauszüge und Überweisungen, insbesondere für ältere Menschen, die keine digitale Technik nutzen.
Ein weiteres besorgtes Gesicht ist Gabriele Dünkel, die fürchtet, dass der Abbau von Automaten für sie mehr Aufwand bedeutet, da sie nun nach Weimar fahren müsste. David Maisel, Leiter des Vorstandsstabs der Sparkasse Mittelthüringen, betont, dass der Abbau nicht aus Kostensenkungsgründen oder aufgrund eines Filialabbaus erfolgt. Ein Automatenabbau in Weimar-Schöndorf ist bereits vollzogen, und etwa zehn weitere Geräte sollen folgen. Aktuell stehen noch rund 70 SB-Automaten zur Verfügung, wobei 39 im letzten Jahr neu bestellt wurden.
Abbau von Automaten aufgrund neuer Gesetzgebung
Der Grund für den geplanten Abbau ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das 2021 beschlossen wurde und ab Juni 2025 in Kraft tritt. Dieses Gesetz hat zum Ziel, die Nutzung von Automaten durch alle Menschen sicherzustellen, einschließlich Rollstuhlfahrern sowie Blinden und Gehörlosen. Um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden, wären jedoch Anpassungen an den Automaten notwendig, was sich für den Hersteller als unwirtschaftlich herausstellt.
Zusätzlich ist auch die sinkende Zahl der Nutzer von SB-Automaten ein Faktor, der die Banken zu diesen Maßnahmen zwingt. Rund 70 Prozent der Kunden nutzen mittlerweile Online-Banking, und dieser Trend steigend. Moderne Banking-Apps bieten zudem Funktionen wie das Fotografieren von Dokumenten, was die Verarbeitung erheblich vereinfacht, wie finanz-szene.de berichtet.