Weimar

Gedenkfeier in Weimar: 80 Jahre nach der Befreiung von Buchenwald

Am 11. April 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald zum 80. Mal. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, den 6. April 2025, um 10:00 Uhr eine Gedenkfeier in der Weimarhalle statt. Erwartet werden etwa zehn Überlebende des Lagers sowie deren Angehörige und Nachfahren, um gemeinsam der Opfer zu gedenken.

Im Rahmen der Veranstaltung wird der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff eine Gedenkrede halten. Auch Naftali Fürst, der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und selbst Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, wird zu Wort kommen. Nachmittags ist eine Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Appellplatz des Lagers geplant.

Historische Hintergründe und Zahlen

Die SS errichtete das Konzentrationslager Buchenwald im Sommer 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar. Ursprünglich diente das Lager der Isolation von politischen Gegnern, Vorbestraften, Zeugen Jehovas und Homosexuellen. Mit dem Anstieg der Repressionen wurde die Verfolgung 1938 auf Arbeitsscheue, Juden sowie Sinti und Roma ausgeweitet. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 wurden zudem Kriegsgefangene im Lager inhaftiert.

Im Februar 1945 erreichte die Zahl der Insassen ihren Höchststand mit rund 112.000 Häftlingen. Insgesamt starben 56.000 Menschen im Lager durch Mord, Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit oder medizinische Experimente. Von den über 9.000 SS-Wachleuten und -frauen, die im Lager tätig waren, wurden lediglich 79 zur Verantwortung gezogen, wie MDR berichtete.

Die Gedenkfeier wird zudem von einem Streit zwischen der Gedenkstätte Buchenwald und der israelischen Botschaft überschattet, der durch eine geplante Rede eines kritisierten Philosophen ausgelöst wurde, wie n-tv berichtete.