Weimar

Max Grünfelds Rache: Ein Überlebender im Schatten des KZ Buchenwald

Am 8. Februar 2025 erschienen neue Details über die dramatischen Ereignisse rund um die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald im April 1945. Laut einem Artikel von MDR sind die Effekten-Karten von Häftlingen wie Maxmilian Grünfeld, aus der Zeit um den 26. Januar 1945, noch im Archiv vermerkt. In dieser letzten Phase des Krieges, besonders in den Monaten Januar, Februar und März 1945, starben etwa 6.000 Häftlinge in Buchenwald an Hunger, während im „Kleinen Lager“ massive Engpässe an Schlafplätzen, Wasser und Nahrung herrschten.

Während die US-Army im April 1945 bis nach Thüringen vorrückte und die Stadt Weimar sowie den Ettersberg erreichte, flohen die Wachmannschaften des KZ Buchenwald. In einem chaotischen Szenario wurden etwa 21.000 Häftlinge befreit, darunter auch der 16-jährige Max Grünfeld, der in den Wirren der Befreiung Rache schwor und beschloss, nach Weimar zu gehen. Zusammen mit zwei jungen Freunden aus den Waldkarpaten beschaffte er sich Maschinenpistolen, die von Häftlingen und Amerikanern beschlagnahmt wurden. Gemeinsam verließen sie das Lager durch einen aufgeschnittenen Zaun und machten sich zu Fuß auf den Weg nach Weimar.

Konfrontation und Flucht

Max Grünfeld und seine Begleiter standen schließlich vor einer Villa, wo Max mit einem Gewehr in der Hand auf eine Frau mit einem Kind traf. Trotz seiner Wut erinnerte sich Max an die Lehren seines Großvaters und entschied sich, sein Gewehr nicht abzufeuern. Durch das menschliche Ansehen der Frau mit ihrem Kind bewegt, forderte er die Schlüssel zu einem großen schwarzen Mercedes. Nachdem die Frau sich anfänglich weigerte, gab sie schließlich nach und übergab ihm die Schlüssel, wusste jedoch nicht, wo sich das Auto befand.

Die Jungen fanden den Mercedes unter Heu in einer Garage versteckt und fuhren zurück zum Lager, wo die Wachen überrascht waren, als sie in Häftlingskleidung und mit Waffen auftauchten. Ein Foto aus dem Holocaust-Museum zeigt diese entscheidenden Minuten, als die Jungen mit dem Mercedes vor dem Kammergebäude von Buchenwald posierten. Harry Stein, der frühere Kustos der Gedenkstätte KZ Buchenwald, berichtete über die bedeutende Geschichte und das Foto, das Teil des kollektiven Gedächtnisses über diese dunkle Zeit ist.

Zusätzlich berichtete der United States Holocaust Memorial Museum, dass Anfang April 1945 die Deutschen begannen, etwa 28.000 Gefangene aus dem Hauptlager Buchenwald zu evakuieren, wobei viele auf dem Weg starben. Am 11. April 1945 übernahmen die Gefangenen die Kontrolle über das Lager in Erwartung ihrer Befreiung, und an diesem Nachmittag traten US-Truppen in Buchenwald ein und fanden mehr als 21.000 Menschen, die in den letzten Tagen um ihr Überleben kämpften.