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Das Weimarer Stadtmuseum hat die Ausstellung „Spuren des Krieges“ eröffnet, die eine beeindruckende Sammlung von Fotografien aus dem Sommer 1945 zeigt. Diese Fotografien stammen von alliierten Luftaufklärern und dokumentieren das zerstörte Weimar nach den schweren Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs.
Kuratiert von Christian Handwerck und Florian Kleiner, umfasst die Ausstellung hochauflösende Schrägluftaufnahmen, die von Mitte Juni 1945 stammen. Sie zeigen ausführlich die verheerenden Schäden in der Stadt, darunter abgedeckte Hausdächer, Splitterschäden und Bombenkrater. Eine Medienstation in der Ausstellung erlaubt es den Besuchern, in die rund 60 Fotos hinein zu zoomen, um die Details besser zu erkennen.
Verheerende Luftangriffe
Ein besonders tragischer Moment in der Geschichte Weimars war der „schwarze Freitag“ am 9. Februar 1945, an dem mehr als 1.100 Menschen ums Leben kamen, darunter viele Zwangsarbeiter und Häftlinge des KZs Buchenwald. An diesem Tag bombardierten die Alliierten den Norden der Stadt mit dem Ziel, das Rüstungswerk „Fritz Sauckel“ zu zerstören. Durch schlechte Sicht wurden dabei auch Teile der Innenstadt betroffen, einschließlich des Theaters, des Marktplatzes und der Herderkirche, wie [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/stadtmuseum-ausstellung-kriegsbilder-100.html) berichtete.
Die Ausstellung vermittelt nicht nur die Tragödie und das Leid, sondern auch Hoffnung. Auf einigen der Fotos sind Kinder zu sehen, die Flugzeugen zuwinken, und Frauen, die Wäsche aufhängen, was symbolisch für das langsame Zurückkehren zur Normalität steht.
Die Ausstellung „Spuren des Krieges“ ist bis zum 31. August im Stadtmuseum Weimar zu sehen. Begleitend zu den Bildern werden Führungen und Vorträge angeboten. Das Stadtmuseum hat von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Dr. Alf Rößner, der Direktor des Stadtmuseums, hob die Bedeutung der Fotos hervor, indem er betonte, dass sie an die Sinnlosigkeit von Kriegen erinnern.