
In der Stadt Aschaffenburg steht der Schöntal-Park im Mittelpunkt eines Kontroversen, nachdem ein tödlicher Vorfall am Mittwoch die Region erschütterte. Am Freitag sicherte die Polizei den Bereich, da die Alternative für Deutschland (AfD) eine Trauerkundgebung angekündigt hatte. Der erschütternde Vorfall hatte seinen Ursprung in einer Messerattacke, die von einem 28-jährigen psychisch kranken Asylbewerber aus Afghanistan verübt wurde. Bei dieser Attacke wurden ein kleiner Junge und ein Mann getötet, während zwei weitere Personen, ein kleines Mädchen und ein weiterer Mann, sowie eine Frau schwere Verletzungen erlitten.
Die AfD erreichte den Park um 16 Uhr und marschierte in Richtung des Blauen Klaviers, wo die Kundgebung stattfinden sollte. Es gab jedoch Schwierigkeiten mit der Lautsprecheranlage, die zu schwach war, um die Reden weithin hörbar zu machen. Björn Höcke von der AfD sprach in seiner Rede fälschlicherweise von einem erstochenen Mädchen, während es sich tatsächlich um einen Jungen handelte. Nach der Kundgebung kehrte die AfD zurück, während Gegendemonstranten lautstark protestierten. Die Polizei trennte die beiden Gruppen, um Konflikte zu verhindern.
Reaktionen auf die Messerattacke
Nach der Abreise der AfD kehrten viele trauernde Menschen in den Park zurück. Anwesende äußerten ihre Empörung über die Instrumentalisierung des tragischen Vorfalls durch die AfD. Samuel Diekmann, dessen Tochter eine Kindertagesstätte besucht, kritisierte die AfD und deren Umgang mit Migranten. Auch Anna Gross, eine Krankenschwester mit Migrationshintergrund, hob die Wichtigkeit hervor, gegen die AfD und den Faschismus Stellung zu beziehen. Zur Erinnerung an die Opfer zündeten die Menschen Kerzen an.
Inmitten der emotionalen Reaktionen auf die Messerattacke forderte der CDU-Chef Friedrich Merz weitreichende Änderungen in der Migrationspolitik. Merz plant, entsprechende Anträge im Bundestag einzubringen, unabhängig von der Zustimmung anderer Parteien. Er betonte, dass diese Anträge einzig und allein auf den Überzeugungen der CDU basieren. Gleichzeitig stellte er klar, dass die CDU nicht mit der AfD in irgendeiner Form zusammenarbeiten wird, weder in einer Regierung noch bei Verhandlungen im Bundestag.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte die SPD, Grünen und FDP auf, den Plänen der CDU zuzustimmen, um eine Abhängigkeit von der AfD zu vermeiden. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte, dass die Brandmauer zur AfD nicht bröckeln dürfe, und zeigte sich besorgt über Merz‘ Ankündigung, trotz der vorherigen Eindrücke, die eine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD nach der Wahl nicht befürworteten. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und SPD-Generalsekretär Matthias Miersch warnten vor einem möglichen politischen „Dammbruch“. Scholz kündigte für den kommenden Mittwoch eine Regierungserklärung zu aktuellen innenpolitischen Themen an, die auch die Messerattacke in Aschaffenburg und deren Folgen thematisieren wird.