Deutschland

Trump droht mit neuen Zöllen: Deutschland in der Handelsfalle!

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, am Mittwoch neue Zölle auf Importe einzuführen, die als Reaktion auf Handelsungleichgewichte mit der Europäischen Union geplant sind. Trump bezeichnet den Tag als „Liberation Day“ und hat die EU für diese Ungleichgewichte kritisiert. Die geplanten Zölle könnten wechselseitig für Produkte angehoben werden, auf die die USA derzeit niedrigere Zölle erheben. Trump plant, auch andere Handelshemmnisse wie Einfuhrvorgaben und Subventionen zu überprüfen. Die mögliche Erhöhung der Zölle könnte zwischen 20 und 25% auf alle Importe aus Europa betragen.

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland sind besonders relevant, da die USA Deutschlands wichtigster Handelspartner sind, gefolgt von China und den Niederlanden. Im Jahr 2024 betrug der Handelswert zwischen Deutschland und den USA 253 Milliarden Euro, wobei die deutschen Exporte in die USA 161,4 Milliarden Euro ausmachten. Dies entspricht über 10% aller deutschen Exporte. Deutschland importierte im gleichen Jahr Waren im Wert von 91,4 Milliarden Euro aus den USA, was zu einem Handelsüberschuss von rund 70 Milliarden Euro führte.

Gefährdete Branchen und organisatorische Reaktionen

Besonders betroffene Industrien sind die Automobilindustrie, die Pharmaindustrie, der Maschinenbau und die Chemie. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Arzneimittel im Wert von 26 Milliarden Euro in die USA und importierte Pharmazeutika im Wert von 12,5 Milliarden Euro aus den USA. Die möglichen neuen Zölle könnten erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland haben, da steigende Preise oder fehlende Vorprodukte zu problemen führen könnten. Es wird erwartet, dass deutsche Unternehmen versuchen könnten, in die USA abzuwandern, um den neuen Zöllen zu entgehen, jedoch stehen dabei hohe Investitionen und Betriebsrisiken im Weg.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte vor den möglichen Folgen, darunter steigende Preise, Probleme in den Lieferketten und Jobverluste. Die EU plant, Gegenmaßnahmen mit „maximaler Wirkung“ zu ergreifen, sollten die USA nicht zu Verhandlungen bereit sein. Außerdem sollen bereits ausgesetzte Sonderzölle auf US-Produkte Mitte April wieder eingeführt werden. Darüber hinaus wird die EU auch überlegen, Maßnahmen gegen US-Dienstleistungen zu ergreifen, insbesondere gegen große Tech-Konzerne.

Zusätzlich ergeben sich aus den neuen Zölle auch internationale Handelsdynamiken. Exporte aus Kanada und Mexiko unterliegen ab Dienstag Strafzöllen von 25 Prozent und Trump hat die Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent verdoppelt. Kanada erwägt Gegenzölle, die sich auf US-Produkte im Wert von 155 Milliarden US-Dollar auswirken könnten. Auch China hat bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Da Deutschland indirekt betroffen ist, könnten die globalen Spannungen zu einer Schrumpfung der Weltwirtschaft um 0,4 Prozent führen, was auch negative Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands bis 2026 zur Folge haben könnte, wie [finanzpraxis.com](https://www.finanzpraxis.com/2025/03/trump-zoelle-welche-auswirkungen-die-umstrittene-zollpolitik-auf-deutschland-und-die-welt-hat/) berichtete.