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Die Suche nach einem endgültigen Lagerort für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland bleibt ein zentrales Thema, das aktuell sowohl in regionalen als auch in überregionalen Medien diskutiert wird. Mit rund 27.000 Kubikmetern hochradioaktivem Atommüll, der größtenteils in Zwischenlagern untergebracht ist, steht die Bundesrepublik vor einer enormen Herausforderung. Insbesondere die Region um Ulm hat das Interesse geweckt, da hier der Opalinuston vorzufinden ist, der als stabiler Gesteinsuntergrund für ein Endlager in Betracht gezogen wird, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.
Uli Brenner und Petra Semet von der Initiative „Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager“ fordern eine zügige Lösung zur sicheren Lagerung des Atommülls. Während der Betrieb des Kernkraftwerks Gundremmingen Ende 2021 eingestellt wurde, bleibt der gefährliche Abfall dort vorerst gelagert. Die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGE) plant, bis Ende 2026 geeignete Gebiete für ein Endlager vorzuschlagen und 2027 die finalen Standortregionen bekanntzugeben. Der endgültige Standort könnte jedoch erst bis 2050 festgelegt werden, und die Genehmigungsphase könnte bis ins Jahr 2100 andauern.
Gorleben als politisch umstrittener Standort
Gorleben, der lange Zeit als potenzieller Standort für ein Atommüll-Endlager galt, wurde vor vier Jahren ausgeschlossen, was zu breiten Protesten geführt hatte. Das Bergwerk in Gorleben wird nun zugeschüttet, jedoch bleibt die Eignung des Salzstocks für die Endlagerung von hochradioaktivem Müll umstritten. Bundesumweltministerin Steffi Lemke kritisierte, dass die Auswahl des Standortes politisch anstelle von wissenschaftlichen Kriterien getroffen wurde. Laut einem Bericht der ZDF äußerten einige Experten Bedenken über die fortdauernden Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Endlager.
Insgesamt sind über die Hälfte der Bundesfläche als mögliche Endlagerorte eingestuft worden, während bestimmte Regionen wie das Alpenvorland als ungeeignet gelten. Laut der aktuellen Planung könnten wirtschaftliche Vorteile einer möglichen Endlagerung auch Anreize für die Region schaffen, sofern die Lagerstätten als geeignet befunden werden. Brenner und Semet sind offen für eine Endlagerlösung, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Gefahren durch die Lagerung des Atommülls ausreichend berücksichtigt werden.