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Ursberg im Fokus: Landesausstellung zeigt Frauenpower in Bayern!

Ursberg bereitet sich auf die Bayerische Landesausstellung 2027 vor, die im Mai eröffnet werden soll. Unter dem Titel „Schwesterherz! Frauen retten Bayern!“ wird die Ausstellung die Geschichte der Gesundheit in Bayern, das Heilen, die Fürsorge und die Inklusion thematisieren. Josef Liebl vom Dominikus-Ringeisen-Werk betont die Wichtigkeit dieser Ausstellung, die in zwei Wochen mit einer Sonderausstellung ihren Auftakt findet, während Ursberg sein 900-jähriges Jubiläum feiert.

Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, die Entwicklung der sozialen Fürsorge und den Einfluss von Frauen in diesem Bereich zu beleuchten. Etwa 900 Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung leben derzeit auf dem Gelände des Dominikus-Ringeisen-Werks, das eine wichtige Rolle in diesem Kontext spielt. Ziel ist es, ab 2028 in Ursberg das erste „Museum für, mit und über Menschen mit Behinderung“ in Deutschland zu etablieren. Ein Förderantrag über 2,5 Millionen Euro im Rahmen des Bundesprogramms „Kulturinvest 2024“ wurde jedoch im September 2023 abgelehnt, was von Theo Waigel, einem Unterstützer des Projekts aus Ursberg, scharf kritisiert wurde.

Kooperationsvertrag unterzeichnet

Am 10. September 2024 wurde der Kooperationsvertrag zur Bayerischen Landesausstellung „Schwesterherz! Frauen retten Bayern“ von mehreren Institutionen unterzeichnet. Zu den Beteiligten zählen das Haus der Bayerischen Geschichte, das Dominikus-Ringeisen-Werk, die Schwestern der St. Josefskongregation sowie der Landkreis Günzburg und die Gemeinde Ursberg. Die Ausstellung wird in mehreren Gebäuden auf dem Gelände des Dominikus-Ringeisen-Werks und an einem Bildungsstandort in Dillingen stattfinden.

Ein weiterer Fokus der Ausstellung wird auf den sozialen Entwicklungen mit Beginn um 1800 liegen, insbesondere auf den Auswirkungen der Säkularisation auf Bildung und Fürsorge. Historische Persönlichkeiten wie Dominikus Ringeisen, Theresia Haselmayer und Sebastian Kneipp werden in den Mittelpunkt gerückt. Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, hat die Bedeutung von Frauen in Pflege und Gesundheit hervorgehoben, während Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, die Errungenschaften von Frauen in den sozialen Sektoren würdigt. Die Ausstellung thematisiert auch das 130-jährige Ordensjubiläum der St. Josefskongregation und wird den „Fürsorgekosmos“ Ursberg präsentieren.

Zusätzlich erhält Ursberg 400.000 Euro aus dem Nachtragshaushalt des Bayerischen Landtags, die für die Neukonzeption und Gebäudesanierung des Klostermuseums verwendet werden sollen. Das Kulturstaatsministerium lobt die Arbeit des Dominikus-Ringeisen-Werks, während die Entscheidung über die Fördermittel vom Haushaltsausschuss des Bundestags getroffen werden muss.