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Verbissschäden im Allgäu: Experten warnen vor Folgen für die Wälder!

Im nördlichen Landkreis Oberallgäu sowie in der Stadt Kempten wurde das aktuelle forstliche Gutachten zu Verbissschäden veröffentlicht. Dieser alle drei Jahre stattfindende Bericht wird von den Förstern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erstellt. Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024 zeigen eine insgesamt zufriedenstellende Verbisssituation in den Wäldern dieser Region.

Das Gutachten weist darauf hin, dass Verbissschäden die Waldverjüngung stören können, was für die zukünftige Waldentwicklung von Bedeutung ist. Die Wälder im Allgäu leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Muren, Lawinen und Starkregen, bieten gleichzeitig Erholungsräume und sind eine Quelle für Holz. In der aktuellen Untersuchung wurden rund 16.000 junge Bäume auf über 160 Flächen in Kempten und dem nördlichen Landkreis überprüft. Die Verbisssituation in allen fünf Hegegemeinschaften wurde als „tragbar“ eingestuft.

Ergebnisse der Hegegemeinschaften

Besonders positiv hervorzuheben ist die Verbesserung der Verbisssituation in der Hegegemeinschaft Buchenberg, während in Altusried und Dietmannsried-Haldenwang eine Stabilisierung festgestellt wurde. Für diese drei Hegegemeinschaften wird empfohlen, die Abschusshöhe beizubehalten. In den Hegegemeinschaften Stadt Kempten und Sulzberg hingegen wurden Verschlechterungen festgestellt, weshalb eine Erhöhung der Abschüsse empfohlen wird.

Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten am AELF Kempten, fordert eine verantwortungsvolle Planung der Abschüsse. Franz Prestel, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Kempten, betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Waldbesitzern und Jägern. Das Gutachten soll als Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und den Waldumbau dienen. Weitere Informationen sind auf der Webseite des AELF Kempten zu finden, wie Merkur berichtet.

Im Kontext von Verbissschäden in Bayern zeigt eine frühere Erhebung von LWF, dass im Frühjahr 2009 in 747 Hegegemeinschaften über 1,9 Millionen Forstpflanzen auf Verbiss überprüft wurden. Die Ergebnisse belegten, dass die Belastung durch Verbiss im bayerischen Durchschnitt im Vergleich zu 2006 gesenkt werden konnte; dennoch stagniert diese seit 2000 auf hohem Niveau, insbesondere bei verbissempfindlichen Laubbäumen und Tannen.