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In Saarbrücken findet derzeit die bedeutende Ausstellung „Radikal! Künstlerinnen und Moderne“ in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums statt. Die Ausstellung legt den Fokus auf die Werke von 60 Malerinnen des 20. Jahrhunderts und beleuchtet Künstlerinnen, die in der männerdominierten Kunstwelt häufig übersehen wurden. Ziel ist es, einen neuen Blick auf die Moderne zwischen 1910 und 1950 zu werfen und die Vielfalt der Kunst in dieser Epoche zu präsentieren.
Ein zentrales Kunstwerk in der Ausstellung ist die Maskenfigur „Toboggan Frau“, die um 1923 von Lavinia Schulz und Walter Holdt geschaffen wurde. Die Ausstellung beinhaltet auch Zitate von Jean-Jacques Rousseau aus dem Jahr 1758, die das Verhältnis von Frauen und Kunst thematisieren. Zudem wird die Verbindung zur Kunstwelt der Niederlande und zum Belvedere in Wien aufgezeigt.
Kuratorinnen und Spannende Einblicke
Die Ausstellung wird von Kathrin Elvers-Svamberk vom Saarlandmuseum, Stella Rollig vom Belvedere in Wien sowie von Kolleginnen des Kunstmuseums Arnhem kuratiert. Sie präsentieren nicht nur Werke bekannter Künstlerinnen, sondern auch von weniger bekannten Namen aus aller Welt, um ein umfassendes Bild der Kunstgeschichte zu vermitteln.
Zu den ausgestellten Arbeiten zählen zum Beispiel Tanz-Figuren von Lavinia Schulz, die an die Arbeiten von Oskar Schlemmer erinnern, sowie eigenständige Werke von Marlow Moss, die unabhängig von Mondrian entstanden sind. Durch die Verwendung von Zitaten männlicher Kunstkritiker wird in der Ausstellung gesellschaftliche Vorurteile hinterfragt und eine Haltung, die üblicherweise männlichen Künstlern zugeschrieben wird, hervorgehoben.
Für Kunstliebhaber und Interessierte bietet die Ausstellung spannende Geschichten und Beispiele, die die Rolle und den Einfluss von Künstlerinnen in der Moderne verdeutlichen. Weitere Informationen zur Veranstaltung können auf den Webseiten von Rheinpfalz und SR.de nachgelesen werden.