DeutschlandTübingen

Verkehrsunfälle im Kreis Tübingen: Tödliche Bilanz und sinkende Verletzte!

Im Kreis Tübingen wurden im Jahr 2024 insgesamt 5.532 Verkehrsunfälle registriert, was einem Rückgang von 145 Unfällen im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Mehrheit der der Unfälle, insgesamt 3.504, waren Kleinstunfälle mit lediglich Sachschaden. Bei diesen Vorfällen wurden 694 Menschen verletzt, davon 91 schwer – ein Rückgang der Schwerverletzten um 7,1% im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch mussten die Behörden einen Anstieg der Verkehrstoten verzeichnen, insgesamt starben sieben Menschen, zwei mehr als im Jahr 2023.

Zu den tödlichen Unfällen gehörten mehrere tragische Vorfälle: Am 18. Januar wurde ein 44-jähriger Mountainbikefahrer bei der Überquerung eines Bahnübergangs trotz roter Warnleuchten von einem Zug erfasst. Am 22. Mai kam ein 27-jähriger Autofahrer nach einem Zusammenstoß mit einem Transporter ums Leben. Im Mai verunglückte auch ein 37-jähriger Motorradfahrer ohne Führerschein, der am Folgetag seinen Verletzungen erlag. Weitere tödliche Unfälle ereigneten sich im Juni und November: Ein 19-jähriger Fahranfänger verursachte einen Unfall, bei dem eine 50-jährige Beifahrerin starb, ein 81-jähriger Pedelecfahrer verstarb nach einem Zusammenstoß mit einem Auto, und ein 60-jähriger Autofahrer verstarb nach einem Frontalzusammenstoß. Insbesondere tragisch war der Vorfall am 19. November, als ein 14-jähriger Radfahrer von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde und starb.

Unfallursachen und Sicherheit

Hauptursachen für die Verkehrsunfälle im Kreis Tübingen waren Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, Vorfahrtsverstöße und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Im Jahr 2024 wurden zudem 62.170 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, was zu über 1.500 Fahrverboten führte. Es gab 9.860 Anschnallverstöße, mehr als 1.000 Fälle von falscher Kindersicherung und rund 11.000 Handyverstöße. Auch auf dem Schulweg waren die Zahlen positiv: Die Unfälle gingen von neun auf vier zurück, wobei ein schwer Verletzter zu beklagen war.

Im Hinblick auf junge Erwachsene wurden 338 Unfälle registriert, 74 weniger als im Vorjahr, während die Zahl der Schwerverletzten in dieser Gruppe auf zehn halbiert wurde. Bei den Senioren kam es zu einem Rückgang der Gesamtunfälle von 478 auf 469, jedoch stieg die Zahl der schwerverletzten Senioren von 18 auf 22. Die Unfälle mit E-Scootern beliefen sich auf 20 und verzeichnen damit einen Rückgang um sieben im Vergleich zum Vorjahr; Pedelec-Unfälle blieben konstant bei 111. Die Zahl der alkoholbedingten Unfälle stieg um 4,8% auf 462, was 43% der Unfälle mit Verletzten ausmacht, es gab einen Todesfall. Schwerverletzte bei Alkoholunfällen gingen von 56 auf 48 zurück, während leichtverletzte Personen von 135 auf 184 anstiegen. In Bezug auf Drogenunfälle gab es einen Anstieg von 52,2% auf 102, dabei waren drei Todesfälle zu beklagen sowie neun Schwerverletzte und 43 Leichtverletzte.

Besonders alarmierend ist die Zahl der Unfälle unter Einfluss von Betäubungsmitteln, die im Kreis Tübingen auf 17 anstiegen, was einem Anstieg von 54,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie [Polizei Baden-Württemberg](https://www.polizei-bw.de/verkehrsunfallbilanz-2024/) und [SWP](https://www.swp.de/lokales/tuebingen/verkehrsunfallbilanz-der-polizei-sieben-menschen-starben-2023-bei-unfaellen-im-kreis-tuebingen-77926063.html) berichteten.