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VVS plant massive Preiserhöhung: Gelegenheitsfahrer unter Druck!

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) steht vor einer Tariferhöhung von durchschnittlich 5,2 Prozent, die ab dem 1. September 2025 in Kraft treten soll. Dies wurde im Verkehrsausschuss des Rems-Murr-Kreistags diskutiert, wobei die Erhöhung dazu dienen soll, gestiegene Kosten für Personal, Benzin und Strom teilweise abzufedern, die im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent gestiegen sind. Rund 80 Prozent der Kunden sind von der Tariferhöhung nicht betroffen, da sie das Deutschland-Ticket nutzen.

Doch die Reaktionen auf den Vorschlag waren gemischt. Sabine Wörner (SPD) äußerte Bedenken hinsichtlich der Unzuverlässigkeit der S-Bahn und warnte davor, dass Tariferhöhungen Gelegenheitsfahrer abschrecken könnten. Christoph Jäger von der CDU forderte konkrete Finanzierungsvorschläge von jenen, die gegen die Preissteigerung sprechen. Peter Treiber (FDP-FW) bezeichnete die Preiserhöhung als schwer vermittelbar, hielt sie jedoch für alternativlos. Landrat Richard Sigel räumte ein, dass die Leistung mancher Anbieter im öffentlichen Nahverkehr unbefriedigend sei, während Cornelia Christian, Geschäftsführerin des VVS, wenig Hoffnung auf schnelle Verbesserungen aufgrund der Baustellen im Zusammenhang mit Stuttgart 21 machte.

Details zur Tariferhöhung

Die Tariferhöhung wurde mit wenigen Gegenstimmen beschlossen, muss jedoch noch im April vom VVS-Aufsichtsrat genehmigt werden. Besonders betroffen von der Erhöhung sind Gelegenheitsfahrer, da das Deutschland-Ticket bereits im Januar von 49 auf 58 Euro angehoben wurde. Beispiele der geplanten Tariferhöhung umfassen:

  • Kurzstrecke von 2 auf 2,10 Euro (+5,0 Prozent)
  • Einzeltarif für Erwachsene in einer Zone von 3,30 auf 3,50 Euro (+6,1 Prozent)
  • Einzeltarif für Erwachsene in zwei Zonen von 4,30 auf 4,50 Euro

Die Diskussion um die Tariferhöhung verdeutlicht die Herausforderung, einen kostendeckenden und zugleich attraktiven öffentlichen Nahverkehr anzubieten.

Der VVS hat zudem bereits eine Tarifanpassung von durchschnittlich 7,5 Prozent zum 1. September 2023 beschlossen, die aufgrund von hohen Energiepreisen sowie steigenden Material- und Personalkosten notwendig wurde. Verkehrsunternehmen haben eine Kostensteigerung von knapp 15 Prozent zu tragen, wobei die Tariferhöhung etwa nur die Hälfte der Kostensteigerung an die Fahrgäste weitergibt. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass rund drei Viertel der Fahrgäste von dieser Tarifanpassung nicht betroffen sind, da sie das Deutschland-Ticket (49 Euro/Monat) oder das JugendTicketBW (ca. 30 Euro/Monat) nutzen, die preisstabil bleiben, wie [VVS.de](https://www.vvs.de/presse/detailansicht-pressemitteilung/vvs-gesellschafter-beschliessen-tarifanpassung-1) berichtete.

Zusammenfassend ist die geplante Tariferhöhung des VVS eine Reaktion auf gestiegene Kosten und betrifft insbesondere Gelegenheitsfahrer, während ein großer Teil der Fahrgäste weiterhin von stabilen Preisen profitiert.