Gut sechs Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 rückt das Thema Migration in den Fokus der politischen Diskussion in Deutschland. Dies zeigt der aktuelle ARD-DeutschlandTrend, der Migration als das bedeutendste politische Problem an erste Stelle setzt und von 37 Prozent der Befragten genannt wird, was einer Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zu Anfang Dezember entspricht. Der Wirtschaftssektor folgt an zweiter Stelle mit 34 Prozent, wobei sich die Bedeutung dieses Themas im Vergleich zur vorherigen Umfrage erheblich verringert hat, da es damals noch auf Platz eins lag, wie Tagesschau berichtete.
In der Befragung teilten 1.323 Wahlberechtigte in Deutschland ihre Meinung, die zwischen dem 6. und 8. Januar 2025 durchgeführt wurde. Die SPD plant für den kommenden Samstag die offizielle Kürung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten. Aktuellen Umfragen zufolge hat die SPD einen leichten Anstieg auf 15 Prozent (+1) verzeichnet, bleibt jedoch hinter den Unionsparteien (CDU/CSU) mit 31 Prozent (-2) zurück. Die AfD erreichte mit 20 Prozent (+1) den besten Wert seit einem Jahr, während die Grünen unverändert bei 14 Prozent bleiben. Bei der Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zeigt die Umfrage 5 Prozent, während FDP und Linke jeweils bei 4 Prozent (+1) liegen.
Politische Zufriedenheit und Unterstützung für wirtschaftliche Maßnahmen
Die allgemeine Zufriedenheit mit der Arbeit von Olaf Scholz ist gering, nur jeder Fünfte zeigt sich mit seiner Leistung zufrieden. Dagegen hat Robert Habeck von den Grünen den höchsten Zufriedenheitswert mit 28 Prozent. Die Umfrage ergab zudem, dass 78 Prozent der Deutschen steuerfreie Überstunden-Zuschläge unterstützen. Eine ähnliche hohe Zustimmung (71 Prozent) gibt es für staatliche Hilfen für Unternehmen, die in Deutschland investieren. Des Weiteren befürworten 67 Prozent eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro, und 53 Prozent sind für eine allgemeine Senkung von Unternehmenssteuern.
Die Umfrage zeigt auch gespaltene Meinungen zu weiteren wirtschaftlichen Themen. So unterstützen 48 Prozent die Abschaffung der CO2-Abgabe, während 39 Prozent diese ablehnen. Bei der Frage nach einer Kaufprämie für in Deutschland produzierte E-Autos sind 44 Prozent dafür, 45 Prozent hingegen dagegen. Hinsichtlich der Wirtschaftssanktionen gegen Russland befürworten nur 28 Prozent eine Aufhebung, 61 Prozent möchten sie beibehalten.
Diese Umfrage wurde vom Institut infratest dimap durchgeführt und zeigt eine breite Palette von Themen, die die politische Agenda in Deutschland zur Zeit der bevorstehenden Bundestagswahl prägen. Die Erhebung verdeutlicht nicht nur die aktuellen politischen Herausforderungen, sondern auch die gesellschaftliche Wahrnehmung in Bezug auf wirtschaftliche und soziale Themen, wie WDR berichtete.