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Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis: Bürger diskutieren Lösungen!

In der Staufenhalle in Plüderhausen versammelten sich kürzlich 170 Bürgerinnen und Bürger, um über die zunehmende Waschbären-Plage im Rems-Murr-Kreis zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, Lösungen zur Überbevölkerung dieser tierischen Eindringlinge zu finden. Das Landratsamt machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass präventive Maßnahmen hilfreich, jedoch nicht ausreichend sind. Waschbären, die als „invasive Kleinbären“ eingestuft werden, stellen für die örtliche Tierwelt eine wachsende Herausforderung dar, wie die Berichterstattung von ZVW zeigt.

Die Problematik der Waschbären hat zudem Auswirkungen auf die Amphibienpopulation im Rems-Murr-Kreis. In den letzten Wochen häuften sich die Meldungen über Kadaver von Erdkröten an Laichgewässern; über 500 tote Erdkröten wurden in diesem Jahr an einem Laichgewässer gezählt. Auch die Kadaver von Feuersalamandern und der streng geschützten Gelbbauchunke wurden gefunden. Waschbären sind als Beutegreifer für Amphibien identifiziert worden, was zu kontroversen Diskussionen über ihren Einfluss auf Amphibienbestände führt. Fachleute der Unteren Naturschutzbehörde vermuten einen negativen Einfluss der Waschbären auf bestimmte Amphibienarten, wie BKZ berichtet.

Projekt für Amphibienschutz

Um den Herausforderungen durch Waschbären zu begegnen, wird im Rems-Murr-Kreis ein Pilotprojekt mit dem Titel „Amphibienschutz und Waschbärenmanagement“ durchgeführt. Dieses Projekt hat das Ziel, Konflikte im Amphibienschutz zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu erproben. Es umfasst drei Gebiete an Laichgewässern in Aspach, Oppenweiler und Schorndorf. Im Rahmen des Projekts wird untersucht, wie häufig Waschbären an Amphibienlaichgewässern zu finden sind und welche Amphibien sie erbeuten.

Zu den getesteten Schutzmaßnahmen an den Laichgewässern zählen Elektrozäune und Abdeckungen. In bestimmten Bereichen wird auch die Tötung von Waschbären in der Nähe von Amphibienlaichgewässern mittels Fallen in Betracht gezogen. Eine flächendeckende Bejagung im Rems-Murr-Kreis ist jedoch nicht Teil des Projekts. Dieses wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft geleitet und involviert mehrere Institutionen, darunter die Untere Naturschutzbehörde, das Kreisforstamt, den Wildtierbeauftragten, Forst BW und die Wildforschungsstelle Baden-Württemberg. Der Abschluss des Projekts ist für Ende 2024 geplant.