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Am 21. Januar 2025 fand ein bedeutsames Treffen in der Tee- und Wärmestube Neukölln statt, bei dem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Hardy, ein Obdachloser, aufeinandertrafen. Die Tee- und Wärmestube, die seit 35 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für Bedürftige darstellt, verzeichnet an fünf Öffnungstagen etwa 60 bis 80 Besucher. Hardy, der aufgrund gesundheitlicher Probleme seine Wohnung verloren hat, lebt seit drei Monaten auf der Straße und betont den dringenden Bedarf an mehr Sozialwohnungen und Wohngeld.
Bei dem Treffen waren weitere namhafte Persönlichkeiten anwesend, darunter Thomas de Vachroi, der Armutsbeauftragte der Evangelischen Kirche. De Vachroi organisiert Kochrunden, um das Bewusstsein für Armut zu schärfen und den Dialog zwischen Politikern und Obdachlosen zu fördern. In der Tee- und Wärmestube wird auf diese Weise der Versuch unternommen, Armut ein Gesicht zu geben und den Bedürftigen eine Stimme zu verleihen.
Engagement für die Obdachlosenhilfe
Wegner, der die Einrichtung bereits mehrfach besucht hat, zeigte sich engagiert und erkannte die Bedeutung der kirchlichen sowie ehrenamtlichen Initiativen an. Trotz politischer Versprechen zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit erhalten die Einrichtungen der Obdachlosenhilfe in der aktuellen Sparrunde weniger Mittel. Die Notunterkünfte sind überfüllt, was es Hardy und seinem Kumpel erschwert, einen festen Schlafplatz zu finden.
Bei dem gemeinschaftlichen Kochen, an dem etwa 80 Gäste teilnahmen, wurden Hühner-Nudeleintopf, Quarkspeise und Kuchen serviert. Neben Wegner waren auch Dr. Christian Stäblein, Bischof der EKBO, Dr. Christian Nottmeier, Superintendent des Kirchenkreises Neukölln, sowie Dr. Ottilie Klein, Generalsekretärin der CDU Berlin, anwesend. Stäblein betonte die gesellschaftliche Verantwortung zur Unterstützung von Obdachlosen, während de Vachroi sagte: „Armut eine Stimme geben“, und auf die Dringlichkeit hinwies, der wachsenden Not im Bezirk entgegenzuwirken.
In den kommenden Jahren soll die Tee- und Wärmestube auf einem Kirchengrundstück erweitert werden, um Platz für 16 Einzelapartments zu schaffen. Dr. Oliver Unglaube, Geschäftsführer des Diakoniewerkes Simeon, hob die wachsende Not im Bezirks hervor und betonte die Notwendigkeit zusätzlicher Unterstützung. Der scheidende Armutsbeauftragte de Vachroi geht nächstes Jahr in Rente, und ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Zusammenfassend ist die Tee- und Wärmestube Neukölln eine unverzichtbare Einrichtung, die zahlreiche Menschen in Not unterstützt und gesellschaftliche Gespräche über Armut anregt, wie zuletzt bei diesem bedeutenden Kochereignis.
Lesen Sie mehr dazu bei Berliner Kurier und Diakoniewerk Simeon.