Deutschland

Winter wird zur Illusion: Experten warnen vor „Wintermöhre“!

Die Wetterprognosen für den Winter 2025 zeigen eine ungewöhnliche Abweichung von den Erwartungen. Laut Dominik Jung, Diplom-Meteorologe, wird das Phänomen als „Wintermöhre“ bezeichnet, da der angekündigte Winter ausbleibt. Statt frostiger Temperaturen und Schnee erleben viele Regionen milde Temperaturen und Regen, insbesondere zu Jahresbeginn. Am 6. Januar werden im Westen Deutschlands Temperaturen von bis zu 14 Grad erwartet. Diese mildernden Witterungsbedingungen sind das Ergebnis moderner Wettermodelle sowie der globalen Erwärmung, die zu untypischen Januar-Temperaturen führt.

Jung weist darauf hin, dass die Wettermodelle häufig Kälte und Schnee überschätzen, basierend auf historischen Mustern. Die aktuell vorherrschenden warmen Luftmassen haben die ursprünglichen Wintererwartungen zunichtegemacht. Experten warnen zudem, dass die globale Erwärmung zu unberechenbareren Wetterlagen führt und eine präzise Vorhersage von Winterwetter immer schwieriger wird. Obwohl ein neuer Kälteeinbruch für Mitte Januar prognostiziert wird, bleibt die Wahrscheinlichkeit ungewiss. Das Konzept der „Wintermöhre“ symbolisiert die enttäuschten Hoffnungen auf einen echten Winter, wie [Merkur](https://www.merkur.de/deutschland/abrupter-wetterwechsel-im-januar-wetterexperte-erlaeutert-prognose-phaenomen-im-winter-zr-93497890.html) berichtet.

Erderwärmung und ihre Folgen

Die Erderwärmung verzeichnete im Jahr 2023 einen signifikanten Anstieg. Die globale mittlere Oberflächentemperatur lag fast 1,5 Grad Celsius über dem Vergleichszeitraum von 1850 bis 1900. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag die Temperatur noch 0,3 Grad niedriger. Dr. Helge Gößling vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) spricht von „überraschend hohen“ Temperaturen und verweist auf die menschengemachten Einflüsse, El Niño und Vulkanausbrüche als Ursachen für den Temperaturanstieg. Besonders bemerkenswert ist, dass für 0,2 Grad des Anstiegs bisher keine Erklärung gefunden wurde, was zu einer entscheidenden Frage in der Klimaforschung wird.

Forschungsteams vermuten, dass ausbleibende niedrige Wolken über dem Nordatlantik zu diesem Anstieg beitragen. Niedrige Wolken reflektieren Sonnenlicht und wirken kühlend, während hohe Wolken Wärme in der Atmosphäre halten. Der Rückgang der Wolkenbedeckung in niedrigen Höhen wurde insbesondere in den nördlichen mittleren Breiten und den Tropen beobachtet. Im östlichen Nordatlantik, einem Haupttreiber für den Anstieg der globalen Mitteltemperatur, fand ein deutlicher Rückgang niedriger Wolken statt. Diese Entwicklungen könnten durch die Erwärmung der Meeresoberfläche und den Rückgang von Feinpartikeln in der Atmosphäre begünstigt worden sein.

Die Warnung von Gößling besagt, dass die globale Klimaerwärmung von über 1,5 Grad Celsius näher sein könnte als zuvor angenommen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Klimaziele zu verschärfen und Vorkehrungen gegen die Folgen von Wetterextremen zu treffen, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/wissen/klima/erderwaermung-wolken-100.html) berichtet.