
ZF Friedrichshafen, ein bedeutender Autozulieferer, steht vor einer ernsten finanziellen Krise. Laut einem Bericht von Merkur plant das Unternehmen bis 2028 einen Abbau von 11.000 bis 14.000 Stellen in Deutschland, wobei allein am Standort Saarbrücken mindestens 1.800 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Die Situation wird durch einen Milliardenverlust im Geschäftsjahr 2024 verschärft, der das Unternehmen dazu zwingt, sich strategisch neu zu orientieren.
Die ZF-Werke in Saarbrücken, die ungefähr 8.500 Mitarbeiter beschäftigen, sind der größte industrielle Arbeitgeber im Saarland. ZF hat zwar betont, am Standort festzuhalten, jedoch könnte ein Rückzug von Großkunden wie BMW, die planen, Getriebe für in den USA gebaute SUVs verstärkt aus einem ZF-Werk in den USA zu beziehen, die Lage weiter zuspitzen. Hintergrund dieser Entscheidung sind offenbar die Zollpolitiken von US-Präsident Donald Trump.
Massiver Stellenabbau und Schuldenproblem
Zusätzlich berichtet fr.de, dass ZF Friedrichshafen milliardenschwere Schulden hat und mit einem massiven Stellenabbau konfrontiert ist. Betriebsratschef Achim Dietrich bezeichnet die Lage als „sehr, sehr, sehr ernst“. Bis Ende 2025 sollen in Saarbrücken 1.800 Arbeitsplätze abgebaut werden, während deutschlandweit insgesamt zwischen 11.000 und 14.000 Stellen verloren gehen könnten.
Spezialisiert auf die Herstellung von Getrieben für Verbrennungsmotoren, Hybridfahrzeuge und Elektroautos, gibt es Bedenken, dass ein Drittel der 35 Inlandswerke von der Schließung betroffen sein könnte. Dietrich kritisierte die Entscheidung zum Stellenabbau als „falsch“ und stellte fest, dass nur 15% der Produktionskosten für Personal aufgewendet werden, insbesondere in der Elektromobilität, wo die Personalkosten nur 5-8% ausmachen.
Die Umsatzprognose für das Unternehmen wurde kürzlich nach unten korrigiert; ZF erwartet nun Einnahmen zwischen 40 und 42 Milliarden Euro, nachdem der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 noch bei 46,6 Milliarden Euro lag. Die schnelle Schließung einiger Werke und die Ungewissheit für die Beschäftigten stehen im Raum, während ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel die Bundesregierung für deren Umgang mit der Krise der Automobilindustrie kritisiert und die besorgniserregende Lage der Zulieferer als „stilles Sterben“ bezeichnet.