
Vulcan Energie Ressourcen GmbH plant, die Geologie des Oberrheingrabens zur Gewinnung von Wärme und Lithium zu nutzen. Dies wurde in einem Bericht der Rheinpfalz veröffentlicht. Eine entsprechende Anlage ist bereits in Landau in Betrieb, wo die Firma in Kooperation mit BASF ein Großprojekt plant.
Am Donnerstag, den 15. Mai, lädt die Bezirksgruppe Pfalz der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie zu einem Vortrag ein. Referenten sind Andreas Tschauder und Andreas Eberts vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Die Themen umfassen Geothermie und Lithium im nördlichen Oberrheingraben sowie die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Demonstrationsanlage zur Lithiumgewinnung
Vulcan Energie hat den Betrieb einer Demonstrationsanlage zur Lithiumgewinnung am Geothermiekraftwerk Landau aufgenommen, wie der SWR berichtete. Diese Versuchsanlage, die erste ihrer Art in dieser Größenordnung, testet den Prozess der Lithiumgewinnung aus heißem Tiefenwasser. Das Tiefenwasser wird zunächst für Wärme- und Stromerzeugung genutzt, bevor das Lithium extrahiert wird. Nach dem Prozess wird das Wasser in etwa 3.000 Meter Tiefe zurückbefördert.
Aktuell befindet sich die Demonstrationsanlage noch in der Inbetriebnahmephase, die bis Oktober dauert. Nach dieser Phase wird Sole in die Anlage eingeleitet und das Lithium mit Hilfe von Lithiumchlorid entzogen. Das gewonnene Lithium wird in flüssiger Form nach Frankfurt-Höchst transportiert, wo eine weitere Anlage zur Gewinnung von Lithiumhydroxid für die Batterieproduktion entsteht. Autokonzerne wie Volkswagen, Renault und Stellantis haben bereits Abnahmeverträge mit Vulcan Energie zum Test des gewonnenen Lithiums abgeschlossen.
Die Versuchsanlage soll jährlich rund 100 Tonnen Lithiumchloridlösung produzieren. Vulcan Energie plant, ab Ende 2025 mit der Lithiumgewinnung im großen Maßstab zu beginnen, und hat weitere Projekte in Planung, darunter eine neue Anlage, die etwa 50 Mal größer sein soll als die bisherige Demonstrationsanlage. Das Unternehmen betreibt zudem ein Geothermiekraftwerk in Insheim und hat Bergrechte in der Vorder- und Südpfalz gesichert. Aktuell wird in Neustadt an der Weinstraße nach Geothermie und Lithium gebohrt.
In Neustadt-Geinsheim und Neustadt-Duttweiler gibt es eine Bürgerinitiative gegen die Bohrungen, und auch in Landau wird Widerstand gegen die Geothermieanlage und Lithiumgewinnung geübt. Dennoch gibt es Unterstützung aus Wissenschaft, Politik und Industrie für die Geothermie- und Lithiumgewinnung im Oberrheingraben als Chance für eine CO2-neutrale Energieversorgung.