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EU plant jährliche Inspektion für alte Autos – Was bedeutet das für Sie?

Die EU-Kommission hat neue Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vorgestellt, die Millionen von Autofahrern in Europa betreffen könnten. Zu den Hauptpunkten des Vorschlags gehört die Einführung einer jährlichen Pflichtinspektion für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind. Diese Initiative zielt darauf ab, die Zahl der Verkehrsunfälle, Todesfälle und Verletzungen zu reduzieren. EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas äußerte, dass das Ziel darin besteht, die Anzahl der Verkehrstoten und schwer verletzten Personen bis 2030 um 50 Prozent zu senken.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, schätzt die Kommission, dass eine jährliche Prüfung zu einem Rückgang von einem Prozent bei Verkehrstoten und Verletzten führen könnte. Ältere Fahrzeuge sind bekanntlich pannenanfälliger und häufiger in Unfälle verwickelt. Ein weitere Bestandteil des Vorschlags ist die Erfassung von Kilometerständen in nationalen Datenbanken sowie neue Tests für elektronische Sicherheitssysteme und Prüfverfahren für Emissionen. Diese Vorschläge müssen jedoch noch vom Europaparlament und den EU-Staaten genehmigt werden, wie HNA berichtete.

Kritik und Bedenken

Der ADAC hat die geplante jährliche Pflichtinspektion als unnötig kritisiert und warnt vor einer Problematik hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz. Zudem äußert CSU-Abgeordneter Markus Ferber Bedenken wegen des zusätzlichen bürokratischen Aufwands und der potenziell steigenden Kosten für Autobesitzer. In Deutschland sind derzeit Hauptuntersuchungen alle zwei Jahre üblich, während in anderen EU-Ländern, wie Spanien, bereits jährliche Inspektionen praktiziert werden.

Ein Blick auf die Mängelquote bei Hauptuntersuchungen zeigt, dass diese mit dem Alter der Fahrzeuge steigt. Nur 54 Prozent der Autos, die älter als neun Jahre sind, bestehen die Hauptuntersuchung. Zum Vergleich besteht ein hoher Anteil von 94 Prozent bei Fahrzeugen, die zwischen drei und fünf Jahren alt sind. In Deutschland liegt das durchschnittliche Alter der PKWs bei 10,3 Jahren, was bedeutet, dass mehr als 16 Millionen Fahrzeuge von der neuen Vorschrift betroffen wären, wie BR berichtete.