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Italien plant ein neues Gesetz, um die zunehmenden Probleme mit gefälschten Online-Bewertungen zu bekämpfen. Das Gesetz soll insbesondere Hotels, Restaurants und touristische Attraktionen betreffen und zielt darauf ab, einen fairen und transparenten Markt zu garantieren. Tourismusministerin Daniela Santanchè hat bereits in einem Instagram-Video auf die bevorstehenden Maßnahmen aufmerksam gemacht.
Ein zentrales Element des Gesetzes besteht darin, dass Rezensenten sich gegenüber Bewertungsportalen ausweisen und ihren Besuch nachweisen müssen. Bewertungen sollen innerhalb von zwei Wochen nach Inanspruchnahme der Dienstleistung verfasst werden und müssen „relevant und detailliert“ sein. Ferner wird es möglich sein, negative Bewertungen, die als echt angesehen werden, von betroffenen Personen und Unternehmen anfechten zu lassen. Bewertungsportale sollen zudem sicherstellen, dass schlechte Bewertungen nach zwei Jahren oder nach Behebung des Problems gelöscht werden können.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Fake-Bewertungen
Bereits 2022 wurden laut Tripadvisor 1,3 Millionen gefälschte Bewertungen erkannt und entfernt, wobei 72 Prozent davon vor ihrer Veröffentlichung markiert wurden. Diese falschen Bewertungen können den Umsatz von Unternehmen um sechs bis 30 Prozent beeinflussen. Um den wachsenden Herausforderungen von Fake-Bewertungen zu begegnen, wird die italienische Wettbewerbsbehörde die Einhaltung der neuen Vorschriften überwachen. Zudem werden Verstöße gegen die neuen Regeln möglicherweise mit hohen Strafen geahndet.
Künftig werden auch bezahlte oder durch Rabatte erkaufte Rezensionen verboten sein. Diese Initiative stößt in der Hotellerie und Gastronomie auf Zustimmung, sorgt jedoch auch für Bedenken hinsichtlich Datenschutzfragen und der potenziellen Verringerung der Anzahl an Bewertungen. Italien könnte mit diesem Gesetz als Vorbild für andere europäische Länder fungieren und so das Vertrauen der Konsumenten in die Authentizität von Online-Bewertungen stärken, wie netzwerk-italien.de berichtete.