
Am 31. Januar 2025 hat der Deutsche Bundestag eine EU-Direktive für einen aktualisierten CO₂-Preis in deutsches Recht integriert. Der neue CO₂-Preis wird ab dem 1. Januar 2027 gelten und betrifft die Bereiche Wärme und Verkehr. Diese Anpassung erfolgt im Rahmen des neuen Gesetzes, das als ETS-II bezeichnet wird. Erstmals wird auch der Seeverkehr zur Abgabe einer CO₂-Steuer verpflichtet.
Der aktuelle CO₂-Preis beträgt seit dem 1. Januar 2025 55 Euro pro Tonne CO₂, und ab dem 1. Januar 2026 wird er zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO₂ liegen. Verbraucher müssen mit steigenden Kosten für Heizung und Kraftstoff rechnen, da die EU die Anzahl der verfügbaren Zertifikate im Laufe der Zeit verringert, was Preisdruck erzeugt. Schätzungen für den CO₂-Preis ab 2027 reichen von 100 bis 300 Euro pro Tonne CO₂. Eine Studie prognostiziert, dass Benzin um 38 Cent pro Liter teurer werden könnte, wenn der CO₂-Preis bei 200 Euro pro Tonne liegt.
Details zu ETS-II und Klimasozialfonds
Die Novelle des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (THEG) setzt die Vorgaben der EU um. Zudem werden strengerere Regeln für den Luftverkehr eingeführt und energieintensive Importe bepreist. Ab 2027 tritt das ETS-II in Kraft, wobei Unternehmen verpflichtet sind, CO₂-Zertifikate zu kaufen. Die EU legt die Anzahl der CO₂-Zertifikate fest und reduziert diese schrittweise, sodass der Preis für den CO₂-Ausstoß durch Angebot und Nachfrage geregelt wird.
Ein Klimasozialfonds wird mit 65 Milliarden Euro eingerichtet, um einkommensschwächeren Haushalten zu helfen, und die Einführung eines Klimageldes wird als dringend angesehen, um die sozialen Folgen des CO₂-Preises abzufedern. Das Gesetz muss jedoch noch durch den Bundesrat verabschiedet werden, wie Merkur und auto motor und sport berichteten.