KI in der Forschung: Lösungen für die drängendsten SDGs fehlen!
KI in der Forschung: Lösungen für die drängendsten SDGs fehlen!
Spanien - In den letzten Jahren hat die Debatte über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) erheblich zugenommen. Eine Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, zeigt sowohl das Potenzial als auch die Herausforderungen des Einsatzes von KI in diesem Kontext. Laut den Erkenntnissen von Nature mangelt es jedoch an umfassenden Daten und empirischen Studien, die die Integration von KI-Methoden mit der relevanten SDG-Forschung untersuchen.
Seither hat sich die Anzahl der veröffentlichten Artikel über KI und Nachhaltigkeit stetig erhöht. Allein im Jahr 2024 wurden in den ersten zehn Monaten rund 600.000 Artikel über Nachhaltigkeit und 400.000 über KI veröffentlicht. Dies zeigt das hohe Interesse an der Thematik, jedoch sind tiefgehende Forschungsansätze rar. Besonders bemerkenswert ist, dass die meisten Studien sich entweder auf technische Aspekte von KI oder auf spezielle SDGs konzentrieren, ohne die vielschichtigen Zusammenhänge zu analysieren.
Die Rolle von KI bei den SDGs
Der AI for Good Impact Report hebt hervor, wie KI den Fortschritt zu den SDGs beschleunigen kann. Dennoch gibt es immense Herausforderungen, insbesondere bei SDG 1 – „Keine Armut“. So stellte der Bericht fest, dass bis zum Jahr 2024 keines der sieben Ziele dieses SDGs auf Kurs ist. Die UN warnt davor, dass bis 2030 schätzungsweise 575 Millionen Menschen in extremer Armut leben könnten, sollte sich der aktuelle Trend fortsetzen. Es ist hinlänglich bekannt, dass die COVID-19-Pandemie einen Rückschritt in den globalen Bemühungen zur Bekämpfung extremer Armut bewirkt hat.
Interessanterweise zeigt der Bericht, dass KI zwar indirekt zur Förderung von SDG 1 beitragen kann – etwa durch Kostensenkungen in der Landwirtschaft oder Innovationen, die das wirtschaftliche Wachstum ankurbeln – jedoch gibt es nur wenige Anwendungsfälle zur direkten Unterstützung dieses Ziels. Von 40 beispielhaft analysierten Fällen sind nur zwei für SDG 1 relevant. Dies verdeutlicht, dass es hier noch einiges an Nachholbedarf gibt.
Positive und negative Effekte von KI
Die Studie von Kooperation International zeigt, dass KI 134 der 169 Einzelziele der SDGs unterstützen könnte. Besonders im ökologischen Bereich hat KI enormes Potenzial, wie beispielsweise die Verbesserung des Verständnisses der Artenvielfalt oder die Optimierung des Energieverbrauchs. Doch die andere Seite der Medaille darf nicht vergessen werden: 59 der Einzelziele könnten negativ beeinflusst werden. Hierzu zählen die Möglichkeit einer verstärkten Ungleichheit sowie verzerrte Wahlergebnisse und Nationalismus, wenn KI-Entwicklungen ohne ethische Kontrolle erfolgen.
Besonders im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit ist der Einsatz von KI beschränkt. Sowohl die Komplexität sozialer Daten als auch moralische Bedenken hindern an einem breiteren Einsatz. Der Mangel an großen, beschrifteten Datensätzen erschwert die Forschung und Anwendung von KI in sozialen Aspekten. Während also in Bereichen wie Gesundheit und Umwelt neue Fortschritte erzielt werden, bleibt SDG 1 – der Kampf gegen die Armut – oft auf der Strecke.
Ein Blick in die Zukunft
Die zukünftigen Entwicklungen in der KI könnten die Forschungsprioritäten erheblich beeinflussen und eine stärkere Integration in die Sozialwissenschaften fördern. Derzeit existieren signifikante Lücken in der Forschung, besonders in Bezug auf SDG 1 (keine Armut) und SDG 5 (Geschlechtergleichheit). Die Notwendigkeit einer integrierten Forschungsagenda wird immer deutlicher, um die Rolle von KI als transformative Kraft für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken.
Schließlich ist es wichtig, dass Entscheidungsträger, NGOs und Branchenführer zusammenarbeiten, um den Einsatz von KI nicht nur als technisches Werkzeug zu sehen, sondern auch als potenziellen Katalysator für soziale Veränderungen. KI hat das Potenzial, Lebensbedingungen zu verbessern, wenn wir klug und verantwortungsvoll mit dieser Technologie umgehen.
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