Trump wiederholt haltlose Behauptung über haitianische Einwanderer

In einem Sturm der Kontroversen hat Donald Trump während eines Präsidentschaftsdebatten auf ABC eine bizarre und unbegründete Behauptung über haitianische Einwanderer in Springfield, Ohio, wiederholt. Laut Trump ernähren sich diese Einwanderer von Haustieren, und er behauptete: „In Springfield essen sie die Hunde. Die Menschen, die gekommen sind, essen die Katzen.“ Dies hat in der Gemeinde und darüber hinaus für erhebliche Aufregung gesorgt.

Trotz dieser schwerwiegenden Anschuldigungen haben die Stadtverantwortlichen von Springfield klargestellt, dass es „keine glaubwürdigen Berichte“ gibt, die Trumps Bemerkungen stützen. Die Behauptung, die in sozialen Medien wie ein Lauffeuer umging, wurde von dem republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten JD Vance unterstützt, dessen Beitrag über 11 Millionen Aufrufe generierte.

Ursprung der Behauptung

Die Ursprünge dieser skandalösen Behauptung sind unklar, scheinen jedoch aus einer Mischung von fehlerhaften Informationen und Anschuldigungen zu stammen, die von pro-Trump-Konten in sozialen Medien verbreitet wurden. Ein einheimischer Social-Media-Influencer hielt während einer Sitzung der Stadtkommission von Springfield am 27. August eine wütende Rede gegen haitianische Einwanderer und verklagte die Stadtbeamten, die ihm zufolge finanziert wurden, um diese Einwanderer ins Land zu bringen. Jedoch blieb er bei seinen Behauptungen ohne jegliche Beweise.

Darüber hinaus gab es eine einzelnes Vorfall, der eine Katze betraf und in einem Facebook-Post erwähnt wurde, was nur zur Verbreitung von Gerüchten beitrug. Trump selbst behauptete, er habe „Menschen im Fernsehen gesehen, die sagten: ‚Mein Hund wurde genommen und als Nahrungsmittel verwendet'“. Eine Untersuchung der Hauptsender in den USA ergab jedoch, dass es keine Beweise für solch eine Aussage gibt.

Reaktionen und Verbreitung der Behauptung

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, bezeichnete Vances Kommentar als „gefährlich“ und als „Verschwörungstheorie, die auf einem Element von Rassismus basiert.“ Trotz dieser Warnung verbreiten sich Memes und fragwürdige Informationen weiter, von prominenten Persönlichkeiten wie Elon Musk bis hin zu konservativen Kommentatoren wie Charlie Kirk, die diese Behauptungen untermauern und weiterverbreiten.

Am 10. September veröffentlichte das konservative Nachrichtenportal „The Federalist“ einen Artikel mit einem Telefonat, in dem ein Anrufer behauptete, vier haitianische Männer hätten Gänse getragen. Auf Anfrage der BBC teilte das Büro des Sheriffs von Clark County mit, dass diese Behauptung nicht belegt sei.

Inmitten dieser emotionalen Debatte bleibt das Bild von Springfield als eine Stadt im Wandel. Der zuccherrubende Oststaat Ohio hat in den letzten Jahren eine bedeutende Zuwanderung, insbesondere aus Haiti, erlebt. Offiziellen Angaben zufolge haben sich bis zu 20.000 Haitianer in dieser Stadt niedergelassen, was zu einer Belebung der lokalen Wirtschaft, aber auch zu Spannungen hinsichtlich öffentlicher Dienstleistungen geführt hat.

Trotz der schweren Vorwürfe und der enormen Medienberichterstattung wiederholte Vance kürzlich auf X, dass „die Möglichkeit besteht, dass all diese Gerüchte sich als falsch herausstellen“, blieb jedoch in seiner Bemerkung ambivalent, indem er den Verlauf der Memes mit Katzen anregte.

Die Originalität, die in dieser Behauptung zu finden ist, zeigt nur, wie schnell sich Falschinformationen verbreiten können, während die wahren Geschichten über die als positiv betrachtete Einwanderung oft unbemerkt bleiben. In einer Zeit, in der die Realität oft von sensationalistischen Erzählungen überschattet wird, ist es unerlässlich, verantwortungsvoll mit Informationen umzugehen und die Wahrheit hinter den Schlagzeilen zu suchen.