
In einem dramatischen Schritt hat die ukrainische Regierung beschlossen, das Kriegsrecht und die Mobilmachung der Streitkräfte um weitere drei Monate zu verlängern! Diese Entscheidung wurde mit überwältigender Mehrheit im Parlament getroffen – 357 Stimmen dafür, nur eine dagegen! Damit bleibt das Kriegsrecht bis mindestens zum 6. August in Kraft und die Wahlen werden weiter hinausgeschoben, trotz internationalem Druck, insbesondere aus den USA und Russland.
Die Verfassung der Ukraine erlaubt keine Wahlen während des Kriegsrechts, was die politische Landschaft des Landes erheblich beeinflusst. Präsident Wolodymyr Selenskyj, dessen Amtszeit ursprünglich im Mai des letzten Jahres enden sollte, sieht sich zunehmend in der Kritik. Der russische Präsident Wladimir Putin hat wiederholt die Legitimität Selenskyjs in Frage gestellt und sogar die Möglichkeit eines von den Vereinten Nationen unterstützten Übergangsregimes ins Spiel gebracht, um die Ukraine zu Wahlen zu führen.
Politische Spannungen und internationale Reaktionen
Die Reaktionen auf die Verlängerung des Kriegsrechts sind gemischt. Der Kreml-Sprecher Dmitry Peskov warf Kiew vor, eine „instabile Struktur“ zu bewahren. Inmitten dieser Spannungen hat der ehemalige Präsident Petro Poroschenko, der die größte Oppositionspartei anführt, die Verlängerung des Kriegsrechts zwar unterstützt, aber Selenskyj vorgeworfen, diese Maßnahme zu nutzen, um seine Macht zu festigen. „Die Regierung missbraucht das Kriegsrecht, um ein autoritäres Regime aufzubauen“, erklärte Poroschenko während der Debatten im Parlament.
Die politische Situation wird zusätzlich durch die anhaltenden Kämpfe und Luftangriffe zwischen Russland und der Ukraine verschärft. In der Nacht gab es einen russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerstadt Odesa, bei dem drei Menschen verletzt wurden und mehrere Häuser beschädigt wurden. Auch in der südukrainischen Stadt Cherson gab es Berichte über Tote durch Luft- und Artillerieangriffe.
Militärische Entwicklungen und Energiefragen
Die Kämpfe dauern nun schon im 38. Monat an, und die russischen Streitkräfte haben Berichten zufolge das östliche ukrainische Dorf Kalynove erobert. Gleichzeitig beschuldigte das russische Verteidigungsministerium die Ukraine, gegen eine vereinbarte 30-tägige Moratorium auf Angriffe auf die Energieinfrastruktur verstoßen zu haben. Es bleibt unklar, ob diese Pause verlängert wird, was die Situation weiter kompliziert.
„Wir halten Sie auf dem Laufenden. Ich bin noch nicht bereit, Ihnen zu sagen, welche Entscheidung getroffen wurde“, sagte Peskov auf die Frage, ob Russland das Moratorium verlängern würde. Die Unsicherheit über die Energieversorgung und die militärischen Auseinandersetzungen halten die Bevölkerung in Atem und zeigen, wie angespannt die Lage in der Region weiterhin ist.