
Architektonische Meisterwerke und beeindruckende Sehenswürdigkeiten prägen die Bahnhöfe Europas, die nicht nur Verkehrsknotenpunkte, sondern auch kulturelle Highlights darstellen. Unter ihnen sind einige der schönsten und historisch bedeutendsten Bahnhöfe zu finden, die ihre Besucher mit einzigartiger Gestaltung und Geschichte in ihren Bann ziehen.
Ein herausragendes Beispiel ist der Bahnhof São Bento in Porto, Portugal, der mit 20.000 blauen und weißen Keramikfliesen verziert ist. Diese Fliesen erzählen Szenen aus der Geschichte der Stadt. Der Bahnhof wurde 1916 auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters eröffnet und wurde von dem Architekten José Marques da Silva entworfen. Er ist ein beliebter Ausgangspunkt für Erkundungstouren in Porto.
Ein weiteres architektonisches Highlight ist der Bahnhof Lüttich-Guillemins in Belgien. Mit einer Dachhöhe von bis zu 50 Metern erstreckt sich die Fläche des Bahnhofs über 30.000 Quadratmeter und wurde 2009 eröffnet. Der Architekt Santiago Calatrava entwarf ein offenes, witterungsfestes Design, das Lüttich mit Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg verbindet.
Weitere beeindruckende Bahnhöfe in Europa
Der Bahnhof Atocha in Madrid, Spanien, ist bekannt für seinen Umbau zwischen 1984 und 1992, der einen alten und einen neuen Bereich kombiniert. Besonders beeindruckend ist der darin integrierte botanische Garten, der mit 7000 Pflanzen und einer künstlichen Lagune aufwartet.
Ein weiterer bemerkenswerter Bahnhof ist der Bahnhof Antwerpen-Centraal in Belgien, der 1905 eröffnet wurde und seit 1975 unter Denkmalschutz steht. Der Bahnhof ist bekannt als „Eisenbahnkathedrale“ und besteht aus 20 verschiedenen Steinen sowie Marmor. Er liegt in der Nähe des Zoos und ist von Köln aus in etwa 2,5 Stunden zu erreichen.
In London ist der Bahnhof St. Pancras International besonders markant. Mit seiner riesigen Glaskuppel und der roten Fassade hat er sich als Drehort für den Film „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ einen Namen gemacht. Die Innenräume sind mit Luxus-Boutiquen und der längsten Champagnerbar Europas ausgestattet und dienen als Zielbahnhof für Eurostar-Züge aus Belgien, Holland, Deutschland und Frankreich.
Ein weiterer bedeutsamer Bahnhof ist der Milano Centrale in Mailand, Italien. Die hohen, weißen Bahnhofshallen sind mit Statuen und Mosaiken geschmückt. Der Grundstein wurde 1906 gelegt und der Bahnhof 1931 eröffnet. Ursprünglich waren die Pläne einfacher gedacht, doch der Diktator Mussolini änderte diese und ließ den Bahnhof als Symbol für die Stärke des faschistischen Reiches gestalten. Heute erinnert Milano Centrale an Monumentalbauten in Rom.