KulturReisen

Rituale der Trauer: Einblicke in die Bestattungszeremonien Indonesiens

In Indonesien gibt es eine Vielzahl von Bestattungsritualen, die je nach Region und Kultur erheblich variieren. Diese Rituale spielen eine entscheidende Rolle im Umgang mit dem Tod und die Trauerbewältigung der Hinterbliebenen.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür zeigt sich in der Erzählung einer Familie, deren Großvater im letzten Sommer in Indonesien verstarb. Laut Süddeutscher Zeitung haben die Angehörigen über einen Familienchat Fotos und Videos von der Beerdigung geteilt. Zu den katholischen Bräuchen wurden auch chinesische und buddhistische Traditionen eingebracht. Unter anderem wurden Räucherstäbchen zündet und eine Wassermelone am Fuß des Verstorbenen platziert. Der Großvater wurde in einem hellblauen Anzug beigesetzt und vor der Einäscherung wurden Blütenblätter über seinen Körper gestreut. Abschließend verstreute der Onkel die Asche des Großvaters im Meer. Die letzte Begegnung mit ihm fand zwei Jahre vorher im Sommer statt, und die Autorin lebte zu diesem Zeitpunkt 13 Flugstunden von ihrer Familie entfernt.

Bestattungsrituale der Toraja

Ein weiterer Bericht, der von taz stammt, schildert eine Reise nach Sulawesi, wo die Bestattungsrituale der Toraja besonders eindrucksvoll sind. Während der Erkundung fühlt sich der Autor erschöpft und leidet unter der Hitze, doch die kulturellen Facetten der Bestattungszeremonien ziehen ihn in ihren Bann. Buris, ein Reiseführer, erklärt, dass diese Zeremonien oft während der Ferienzeiten im Juli, August und Dezember stattfinden und sehr aufwendig sind. Um den Status der Familie zu zeigen, werden Wasserbüffel geschlachtet; die Preise für diese Tiere können enorm sein und reichen von 60 bis 80 Millionen Rupiah (ca. 6.000 Euro) für gewöhnliche Büffel bis hin zu 40.000 Euro für besondere Tiere.

Die Toraja betrachten Wasserbüffel als wertvolle Wesen. Angehörige eines Verstorbenen schlafen in der Nähe des mumifizierten Leichnams, bis sie genügend Geld für die Bestattung gesammelt haben. Die Feierlichkeiten können Monate dauern und werden sorgfältig dokumentiert. Buris führt die Reisenden zu hängenden Gräbern, die oft an erhöhten Orten liegen, um Plünderungen zu vermeiden. Für verstorbene Kleinkinder gibt es spezielle Gräber, in die die Kinder in Bäume gelegt werden.