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Die Vendée Globe, das härteste Segelrennen der Welt, hat erneut beeindruckende Leistungen hervorgebracht. Boris Herrmann, der erste deutsche Skipper in diesem prestigeträchtigen Rennen, beendete die zehnte Auflage als Zwölfter mit seinem Boot Malizia – Seaexplorer. Seinen Zieleinlauf in Les Sables-d’Olonne überquerte Herrmann am 29. Januar 2025 um 23:18 Uhr, nachdem er 80 Tage, 10 Stunden, 16 Minuten und 41 Sekunden auf See war und dabei 29.201 Seemeilen (54.080 km) zurücklegte. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,13 Knoten verweist Herrmann darauf, dass seine Platzierung hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Die Regatta wurde vom Franzosen Charlie Dalin gewonnen. Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Violette Dorange, die mit 23 Jahren als jüngste Finisherin aller Zeiten die Vendée Globe auf Platz 25 beendete. Sie benötigte für ihre beeindruckende Weltumseglung 90 Tage, 22 Stunden und 37 Minuten. Dorange bezeichnete das Rennen als „magisch“ und fühlte sich nach ihrer Ankunft in Les Sables-d’Olonne überglücklich, während tausende Fans ihren Erfolg feierten. Herrmann lobte sie auf Instagram für ihren Mut und ihre natürliche Art.
Weitere Teilnehmer und deren Erfolge
Insgesamt nahmen 33 Boote aus acht Ländern an der Veranstaltung teil, darunter 18 neue Teilnehmer. Unter den weiteren Finishern befanden sich Guirec Soudée auf Platz 23, Louis Duc und Kojiro Shiraishi, die das Rennen kurz nach Dorange beendeten, sowie Isabelle Joschke auf Platz 19. Jean Le Cam, 65 Jahre alt, war der älteste Teilnehmer, während Damien Seguin Platz 15 belegte. Arnaud Boissières musste das Rennen nach einem Mastbruch aufgeben.
Boris Herrmann, der vorher schon Erfahrungen auf dem Wasser gesammelt hatte, reflektierte seine 80 Tage auf See und plant, in 2028 erneut an der Vendée Globe teilzunehmen. Das Rennen, das Teilnehmern extreme Wetterbedingungen und die Herausforderungen des offenen Meeres bietet, bleibt in der Geschichte mit einer Ausfallquote von etwa 50 Prozent und drei Todesfällen in den letzten 31 Jahren im Gedächtnis.
Für Herrmann war die Vendée Globe eine große persönliche Herausforderung, die er mit dem Besteigen des Mount Everest verglich. Um sich optimal vorzubereiten, hatte er sich vor dem Start mit seinem Hund Lilly zurückgezogen und auf die Familie in Hamburg verzichtet. Das Team Malizia verfolgt unter anderem das Ziel, Klimadaten zu sammeln und Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen, eine Mission, die Herrmann besonders am Herzen liegt. Zudem hatte er 2019 Klimaaktivistin Greta Thunberg über den Atlantik gesegelt, was bereits ein internationaler Auftritt war. Seine Ehefrau Birte äußerte Vertrauen in seine Fähigkeiten und Unterstützung für seinen Mut.