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Schokoladenindustrie unter Druck: Kinderarbeit und Transparenzmängel!

Aktuelle Berichte zeigen, dass die Schokoladenindustrie weiterhin mit gravierenden ethischen Herausforderungen konfrontiert ist. Mondelēz, der Eigentümer von Milka, wurde mit dem „Bad Egg“-Award ausgezeichnet, was auf dessen mangelnde Transparenz hinweist. Das Unternehmen reagierte nicht auf Anfragen zur Nachhaltigkeit und Ethik seiner Praktiken. Wie Chip berichtet, sind 84 Prozent der Bauern in den Lieferketten nicht in der Lage, ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen, was bedeutet, dass sie nicht genug Geld verdienen, um ihre grundlegenden Lebensbedürfnisse zu decken.

Trotz Berichten über einen Rückgang der Kinderarbeit warnen NGOs vor einem als „Kakao-Greenwashing“ bezeichneten Phänomen. Dies bezieht sich auf die Übertreibung oder falsche Darstellung von Unternehmensbemühungen zur Vermeidung von Kinderarbeit. Die diesjährige Chocolate Scorecard verdeutlicht, dass in der Schokoladenindustrie nach wie vor viele Herausforderungen beim Thema faire Bezahlung, Kinderarbeit und Umweltschutz bestehen. Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen positive Veränderungen anstoßen und Unternehmen unterstützen, die sich für ethische und nachhaltige Praktiken einsetzen.

Hintergründe zur Kinderarbeit in der Kakaoproduktion

Eine umfassende Analyse zu den Bedingungen in der Kakaoproduktion zeigt, dass etwa 70 Prozent der weltweit angebauten Kakaobohnen aus der Elfenbeinküste und Ghana stammen. Laut Humanium arbeiten über 2 Millionen Kinder unter gefährlichen Bedingungen in der Kakaoproduktion in diesen Ländern. Viele dieser Kinder sind zwischen 12 und 16 Jahren alt, es gibt jedoch Berichte über Kinder, die bereits ab 5 Jahren auf Kakaofarmen eingesetzt werden. Zudem ist es alarmierend, dass rund 30 Prozent der Kinder auf Kakaofarmen in der Elfenbeinküste nicht zur Schule gehen.

Kinderarbeit wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) als schädlich für die Entwicklung von Kindern angesehen und ist in Ghana und der Elfenbeinküste illegal, wird aber weiterhin praktiziert. Die Kakaobauern selbst verdienen im Durchschnitt weniger als 1 Dollar pro Tag, was unter der Grenze zur extremen Armut liegt. Zertifizierungen wie Fairtrade, UTZ und Rainforest Alliance sollen eine kinderarbeitsfreie Produktion garantieren, jedoch gibt es keine Gewähr dafür. Es ist dringend notwendig, dass Verbraucher Unternehmen auf Transparenz hin überprüfen und ich für Kampagnen zur Bekämpfung von Kinderarbeit starkmachen.