Afrika im Fokus: Kritische Mineralien und die G20-Herausforderungen!

Afrika im Fokus: Kritische Mineralien und die G20-Herausforderungen!

Johannesburg, Südafrika - Die Diskussion über kritische Mineralien gewinnt zunehmend an Bedeutung, vor allem im Kontext der Technologien, die unser modernes Leben prägen. Heute stammen 30% der weltweiten kritischen Mineralien aus Afrika, wie ISS Africa berichtet. Diese Mineralien sind nicht nur für die Herstellung von Smartphones, Elektroautos und Windturbinen entscheidend, sondern auch für die sich entwickelnden Technologien, die unsere Zukunft gestalten werden.

Für die südafrikanische Regierung steht der Zugang zu diesen Mineralien während ihrer G20-Präsidentschaft in diesem Jahr an oberster Stelle. Ein zentraler Diskussionspunkt beim G20-Gipfel in Johannesburg im November wird die strategische Bedeutung dieser Ressourcen sein. Kritische Mineralien wie Kupfer, Kobalt, Coltan, Lithium und Silizium sind jetzt schon heiß begehrt. Dabei wird Coltan in Handys und Computern eingesetzt, während Lithium-Batterien die Elektrofahrzeuge der Zukunft antreiben.

Ein geopolitisches Schachspiel

Die geopolitischen Implikationen sind nicht zu unterschätzen. China kontrolliert 35% der bekannten Vorkommen an kritischen Mineralien und über 80% der Verarbeitungskapazitäten seltener Erden. Diese Dominanz wurde durch die Schließung von Minen in Europa und Amerika noch verstärkt. Erwähnenswert ist, dass China im Jahr 2010 die Lieferung seltener Erden an Japan drosselte, was die geopolitischen Spannungen verdeutlicht, die diese Abhängigkeiten mit sich bringen, wie Investor Central hervorhebt.

In der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage prekär: 70% der weltweiten Kobaltreserven befinden sich hier, und der Abbau ist oft mit Kinderarbeit und bewaffneten Konflikten verbunden. Chinesische Unternehmen haben zudem einen großen Anteil an der dortigen Kobaltproduktion. Diese Umstände werfen entscheidende Fragen hinsichtlich der ethischen und politischen Verantwortung in der Versorgungskette auf.

Nachhaltigkeit und technologische Fortschritte

Mit der globalen Energiewende und Digitalisierung steigen die Anforderungen an stabile Lieferketten für kritische Mineralien. Prognosen gehen davon aus, dass der Bedarf an kritischen Metallen bis 2040 um das Vierfache steigen könnte, so Renovables Verdes. Das veranlasst Regierungen und internationale Allianzen dazu, Strategien zu entwickeln, um die Abhängigkeit von Ländern wie China zu verringern.

Die EU plant, bis 2030 mindestens 40% der Förderung und 25% der Verarbeitung kritischer Mineralien selbst zu decken. Diese Bestrebungen sind entscheidend, um die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen und politische Spannungen zu entschärfen. Unternehmen wie ACS investieren zudem in neue Energieinfrastruktur, um den Zugang zu diesen Ressourcen sicherzustellen und die heimische Produktion zu stärken.

Die Verbindung zwischen der Technologie- und der Mineralienindustrie wird immer enger. Die Verwendung von KI zur Identifizierung neuer Mineralvorkommen, wie es die Firma KoBold Metals praktiziert, ist nur ein Beispiel dafür, wie Technologie dazu beitragen kann, Ressourcen effektiver zu nutzen. Digitale Sicherheit in der Bergbauindustrie bleibt dabei ein wichtiges Thema, um Cyberangriffe zu verhindern und die Integrität der Lieferketten zu wahren.

In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt zu hoffen, dass Afrika in Verhandlungen über den Zugang zu kritischen Mineralien eine stärkere Stimme erhält. Die Idee, Deals mit dem Aufbau von IT-Infrastruktur zu verknüpfen, könnte sowohl den technologischen als auch den wirtschaftlichen Fortschritt fördern. Präsident Cyril Ramaphosa befürwortet eine „additive“ Beziehung, die der Region helfen soll, ihre eigenen Wertschöpfungsketten zu entwickeln und die Geopolitik positiv zu beeinflussen.

Es ist klar, dass kritische Mineralien weit mehr als nur Rohstoffe sind – sie sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen und technologisch fortschrittlichen Zukunft.

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OrtJohannesburg, Südafrika
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