Vom Tech-Karrierenende zum Schweißern: So startet Tabby neu durch!

Ehemalige Tech-Mitarbeiterin Tabby Toney wechselt 2025 von Softwareentwicklung zu Schweißen, reflektiert über KI und Arbeitsplatzunsicherheit.
Ehemalige Tech-Mitarbeiterin Tabby Toney wechselt 2025 von Softwareentwicklung zu Schweißen, reflektiert über KI und Arbeitsplatzunsicherheit. (Symbolbild/WOM87)

Vom Tech-Karrierenende zum Schweißern: So startet Tabby neu durch!

Oklahoma, USA - Die Zeiten ändern sich, und vor allem in der Tech-Welt sieht man das derzeit besonders deutlich. Tabby Toney, eine 37-jährige ehemalige Software-Ingenieurin aus Oklahoma, hat das am eigenen Leib erfahren. Sie begann ihre Karriere in der Technologiebranche, angestoßen durch einen Freund, und arbeitete sich durch manuelle Tests und User-Experience-Teams in die Softwareentwicklung ein. Doch die Freude am kreativen Problemlösen in einem Bereich, der sich zunehmend auf künstliche Intelligenz (KI) konzentrierte, ließ nach. Nach ihrer Entlassung im Mai 2025 entschied sie sich, den Sprung in einen blauen Arbeitsmarkt zu wagen und begann eine Ausbildung im Schweißen – ein Bereich, in dem sie bereits in der Schule erste Erfahrungen gesammelt hatte. Trotz ihrer Bedenken und der Herausforderungen, die die technologische Landschaft mit sich bringt, fühlt sie sich mit ihrer Entscheidung wohl.

Hinter Taylors Wechsel in die Schweißerei steckt viel mehr als nur eine berufliche Neuorientierung. Viele Fachkräfte in der Tech-Welt erleben denselben Druck, sich an das sich rasant verändernde Umfeld anzupassen. In den letzten Jahren hat die Automatisierung, angetrieben durch KI und Digitalisierung, die Grenzen der Arbeitsplätze verschoben. Amodei von Anthropic merkt an, dass vor allem Berufseinsteiger besonders von diesen Veränderungen betroffen sind. In fünf Jahren könnte KI bis zur Hälfte aller Einstiegspositionen gefährden, so die Prognosen. Das schafft Unsicherheit unter den Bewerbern und selbst unter erfahrenen Fachkräften, die an Routineaufgaben festhalten. Während einige Analysten darauf hindeuten, dass erfahrene Mitarbeiter durch die Implementierung von KI profitieren können, ist die Realität oft komplexer, wie Brad Lightcap von OpenAI festgestellt hat.

Sich den Veränderungen stellen

Obwohl einige der größeren Technologien wie Google, Meta und Microsoft in den letzten Jahren massive Entlassungen durchgeführt haben, zeigt die Datenlage, dass erfahreneren Mitarbeitern in bestimmten Bereichen tatsächlich mehr Gelegenheiten geboten werden können, wenn sie die neuen Technologien annehmen. Überraschenderweise berichten einige Unternehmen sogar von einem Anstieg der Beschäftigung für erfahrene Arbeiter in von KI beeinflussten Sektoren. Ruyu Chen vom Stanford-Institut stellt fest, dass viele Programmierer in der Lage sind, KI-Lösungen zur Unterstützung ihrer Tätigkeiten zu nutzen. Doch nicht jede Perspektive ist so positiv.

Danielle Li von MIT warnt, dass KI das Potenzial hat, Menschen von ihren wertvollen Fähigkeiten zu entkoppeln. Während höhere Einkommensgruppen anfälliger für Arbeitsplatzverluste sind, schreitet der Rückgang bei Einstiegspositionen rapide voran. Laut Berichten von Robert Plotkin, Partner einer renommierten Anwaltskanzlei, gab es in seiner Branche einen Rückgang der Vertragsanwälte um die Hälfte durch automatisierte KI-Anwendungen. Empirische Daten zeigen, dass Beschäftigungszahlen bei Arbeitnehmern mit weniger als zwei Jahren Erfahrung in bereits von KI betroffenen Sektoren um bis zu 25% gesunken sind – ein alarmierender Trend.

Die Zukunft der Arbeit

Aktuelle Trends in der Arbeitswelt zeigen deutlich die Herausforderungen, die sich durch die fortschreitende Automatisierung und den Einsatz von KI ergeben. Es wird diskutiert, ob und wie KI menschliche Arbeit anpassen oder sogar ersetzen wird. Forscher gehen davon aus, dass neue Arbeitsplätze entstehen, während bestehende Strukturen ins Wanken geraten. Auch sind Prognosen zufolge bis zu zwei Drittel aller Arbeitsplätze potenziell von KI betroffen. Der Einfluss auf den Arbeitsmarkt ist tiefgreifend, und Experten warnen vor den möglichen wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen dieser Veränderungen. Ein Aspekt, den das EU-Parlament erst kürzlich in einem neu beschlossenen KI-Gesetz behandelt hat, um einen regulierenden Rahmen zu schaffen.

Tabby Toney steht jetzt vor der Herausforderung, sich in einem neuen Berufsfeld zu etablieren, während ihre ehemaligen Kollegen im Tech-Sektor an der Front des KI-Wandels kämpfen. Ihre Geschichte verdeutlicht, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und neue Wege zu finden. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Arbeitswelt sich unverkennbar verändert – und dass man manchmal aus einem schmerzhaften Abschied auch eine neue Chance schöpfen kann. Ob dies für jede Fachrichtung gilt, bleibt abzuwarten, aber eines steht fest: Die Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg in der modernen Welt.

Links: Business Insider, TechSpot, bpb.de

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OrtOklahoma, USA
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