Wirtschaft

100 Jahre Eiffelturm-Beleuchtung: Citroëns Lichtspiel der Reklame!

Der Eiffelturm in Paris gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt, doch im Jahr 1925 erstrahlte er nicht nur in seiner gewohnten Pracht. Im Rahmen eines bemerkenswerten Werbeprojekts, das von André Citroën initiiert wurde, wurde der Turm mit einer beeindruckenden Lichtshow dekoriert, die als die größte Werbung der Welt in die Geschichte einging. Laut vision-mobility.de erforderten die Arbeiten dazu die Installation von 250.000 Glühbirnen und 6.000 Metern Kabel.

Die Lichtshow präsentierte verschiedene Lichtspiele, darunter Arabesken und einen Sternenregen. Citroën hatte zudem die Möglichkeit, die Lichtshow jährlich zu erneuern. Zu den späteren Ergänzungen gehörten beleuchtete Riesen-Uhren, die 1928 installiert wurden, sowie ein XXL-Thermometer, das 1934 in Betrieb genommen wurde. Citroën, ein leidenschaftlicher Verfechter technischer Innovationen, wollte das Autofahren für alle zugänglich machen und entwickelte in den folgenden Jahren bedeutende Fahrzeugmodelle wie den Traction Avant (1934), den 2CV (1948), die DS (1955), den SM (1970) und den CX (1974).

Die Geschichte hinter dem Projekt

Laut escuderia.com wurde Citroën im Jahr 1919 gegründet und entwickelte sich in den 1920er Jahren zur beliebtesten Automarke in Frankreich sowie zu einer der größten in Europa. André Citroën hatte im Ersten Weltkrieg als Geschützführer in Frankreich eine wichtige Rolle gespielt und industrielle Fertigungsmethoden, die er bei Projektilen anwendete, später auf die Automobilproduktion übertragen. Während des Krieges lernte er den Künstler Fernando Jacopozzi kennen, der für seine beeindruckenden Lichtinstallationen bekannt war.

Nach dem Krieg arbeiteten Citroën und Jacopozzi an dem Projekt zur Beleuchtung des Eiffelturms. Jacopozzi hatte ursprünglich Louis Renault für dieses Vorhaben gewinnen können, jedoch sprang dieser wegen der hohen Kosten ab. Citroën stellte schließlich den Antrag, dass der Eiffelturm zehn Jahre lang mit seinem Namen beleuchtet werden sollte. Die Arbeiten, die am 4. Juli 1925 gestartet wurden, erforderten über 600 Kilometer Kabel und mehr als 250.000 Glühbirnen, und die Beleuchtung wurde zu einem markanten Begriff in der französischen Kultur.

Die Beleuchtung hielt nicht für die ursprünglich vereinbarten zehn Jahre; bereits 1934 war der Name Citroën zum letzten Mal am Eiffelturm zu sehen. Der anschließende finanzielle Ruin von Citroën, bedingt durch hohe Investitionen in die Entwicklung des Traction Avant, führte dazu, dass die Michelin-Familie die Kontrolle über das Unternehmen übernahm. Dennoch bleibt Citroën für seine innovative Werbung und die erste Beleuchtung des Eiffelturms in der Geschichte bekannt.