Wirtschaft

Union fordert umgehenden Führungswechsel bei der Deutschen Bahn!

Die Union hat einen schnellen Wechsel an der Spitze der Deutschen Bahn gefordert. Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) äußerte seine Unzufriedenheit mit den Leistungen von Vorstand und Aufsichtsrat. Vor allem die mangelhafte Pünktlichkeit und der Zustand des Schienennetzes stehen in der Kritik. Aufgrund dessen fordert Lange eine Verschlankung des Bahnvorstands um ein Drittel; derzeit hat das Gremium acht Mitglieder.

Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD wird eine Neuaufstellung von Aufsichtsrat und Vorstand der Deutschen Bahn sowie der InfraGO angestrebt. Ziel ist es, mehr Fachkompetenz abzubilden und eine effizientere Struktur zu erreichen. Richard Lutz, der seit März 2017 Vorstandschef der Deutschen Bahn ist, und dessen Vertrag bis März 2027 läuft, könnte von dieser Neuausrichtung betroffen sein. Werner Gatzer, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, war früher Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.

Kritik an der Pünktlichkeit und finanziellen Situation

Die Deutsche Bahn verzeichnete im Jahr 2022 nur eine Pünktlichkeitsrate von 62,5 Prozent bei den Fernzügen. Zudem ist das Schienennetz stark marode, was umfangreiche Sanierungsarbeiten in den kommenden Jahren nach sich ziehen wird und mit hohen Kosten verbunden ist. Weiterhin erlitt die Deutsche Bahn im Jahr 2022 erneut einen Milliardendefizit, wie auch [stern.de](https://www.stern.de/news/deutsche-bahn-2023-mit-milliardenverlust-und-erneut-geringerer-puenktlichkeit-34564040.html) berichtete.

Gleichzeitig wird die Bahn mit Problemen wie einem Anstieg von Gewalt gegen Mitarbeiter konfrontiert. Im vergangenen Jahr gab es rund 3300 körperliche Übergriffe auf Bahnmitarbeiter, was einem Anstieg von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem fordert Lutz eine Investition von 150 Milliarden Euro für die Modernisierung des Unternehmens, um die Rückstände in der Infrastruktur aufzuholen und die Pünktlichkeit zu verbessern.