Wissenschaft

Dresden erinnert: Uraufführung von Sven Helbigs emotionalem Requiem

Am 9. Februar 2025 fand in der Dresdner Kreuzkirche die Uraufführung des Requiems „Requiem A“ von Sven Helbig statt. Dieses Werk ist ein Gedenken an die Zerstörung Dresdens durch alliierte Luftangriffe am 13. Februar 1945, bei denen bis zu 25.000 Menschen ums Leben kamen. Jährlich erinnern Gedenkkonzerte an diese tragische Episode der Geschichte, und das Requiem steht symbolisch für Trauer sowie für einen Neuanfang.

Die Aufführung war ein fulminantes Ereignis, bei dem der Kreuzchor unter der Leitung von Martin Lehmann die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger interpretierte. Helbigs „Requiem A“, das zum 80. Jahrestag der Zerstörung komponiert wurde, thematisiert Aspekte von Aufbruch, Asche und dem Atmen. Helbig sieht sein Werk als Reflexion über Verlust, Erneuerung und Hoffnung. Der Buchstabe „A“ im Titel steht für „Anfang“ und betont somit die Möglichkeit des Neuanfangs nach Trauer und Zerstörung.

Veranstaltungshighlights und Künstlerische Besetzung

Die Aufführung in der voll besetzten Kreuzkirche beinhaltete auch Beiträge des Sängers René Pape und die Integration elektronischer Klänge durch Helbig selbst. Visuelle Elemente von Máni M. Sigfusson in Form einer großen Projektion des Buchstabens „A“ über der Bühne verstärkten die emotionale Wirkung des Abends. Das Publikum wurde gebeten, auf Applaus zu verzichten, um die Ernsthaftigkeit des Anlasses zu unterstreichen.

Zusätzlich zu dieser Uraufführung sind weitere Aufführungen in Wien am 8. Mai auf dem Heldenplatz sowie in Coventry geplant. Helbig, der als deutscher Komponist, Produzent und Multi-Instrumentalist bekannt ist, nutzt in seinem Werk die traditionelle Struktur eines Requiems, um seine eigenen Texte zu integrieren und damit die Zerstörung und die menschliche Verantwortung zu thematisieren. Er hat sich intensiv mit den menschlichen Abgründen und der Geschichte des Zweiten Weltkriegs auseinandergesetzt, was ihm bei der Komposition dieses Werks von Bedeutung war. Wie die Welt berichtete, sieht Helbig die Gefahren der politischen Vereinnahmung der Geschichte und betont die Notwendigkeit von Differenzierung und Empathie, um der „Bestie“ in jedem Menschen Einhalt zu gebieten.

Die Uraufführung des „Requiem A“ wird als ein künstlerisches Statement interpretiert, das nicht nur Erinnerungen an die Vergangenheit wachhält, sondern auch komplexe aktuelle geopolitische Spannungen reflektiert.