
Eine neue Studie der Universität von Kalifornien untersucht den Einfluss von Intervallfasten auf das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Intervallfasten ist eine Diätform, bei der phasenweise auf Nahrung verzichtet wird, um Gewicht zu verlieren und gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Es gibt verschiedene Formen des Intervallfastens, darunter die Zwei-Tage-Diät, die 5:2-Diät, das Alternate-Day-Fasting und das Dinner-Cancelling.
Die Forschung hat ergeben, dass der zirkadiane Rhythmus, auch als innere Uhr bekannt, eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielt. Störungen dieses Rhythmus, beispielsweise durch Schlafprobleme, können das Risiko für Alzheimer erhöhen. Intervallfasten könnte den Schlaf verbessern und den zirkadianen Rhythmus stabilisieren. In der Studie wurden genetisch manipulierte Mäuse verwendet, die Alzheimer entwickeln sollten. Mäuse, die Intervallfasten praktizierten, zeigten bessere kognitive Ergebnisse, verbesserten Schlaf und weniger Proteinablagerungen im Gehirn, welche typische Merkmale von Alzheimer sind. Langfristige Evidenzen für die gesundheitlichen Vorteile des Intervallfastens beim Menschen fehlen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, jedoch könnten Lebensmittel, die reich an Flavonoiden sind, ebenfalls präventive Wirkungen gegen Demenz zeigen, wie die Fuldaer Zeitung berichtete.
Alzheimer und der zirkadiane Rhythmus
In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, wobei etwa zwei Drittel dieser Personen an Morbus Alzheimer leiden. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch unklar. Verhalten sind zwei Eiweißablagerungen, die als Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen bekannt sind, entscheidend, da sie die Kommunikation in und zwischen den Nervenzellen stören. Dementsprechend sind betroffene Hirnregionen die Großhirnrinde und der Hippocampus, die für Gedächtnis, Denken, Sprache und Orientierung verantwortlich sind. Klassische Alzheimer-Symptome sind Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit und Wortfindungsstörungen. Obwohl Alzheimer derzeit nicht geheilt werden kann, sind die Forschungen zu Behandlungsmöglichkeiten aktiv. Über 80 Prozent der Alzheimer-Patienten leiden an Störungen des zirkadianen Rhythmus, was zu Schlafproblemen und kognitiven Einschränkungen führt.
US-Wissenschaftler führten in ihrer Studie verschiedene Fütterungsprogramme durch. Mäuse wurden in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe durfte nur innerhalb eines Zeitfensters von sechs Stunden fressen, während die Kontrollgruppe ohne Fastenphase gefüttert wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mäuse mit zeitlich begrenztem Fressen besseres Gedächtnis, weniger nächtliche Hyperaktivität, einen regelmäßigen Schlafrhythmus und weniger Schlafstörungen aufwiesen. Diese Mäuse schnitten auch besser bei kognitiven Tests ab. Molekular wurde festgestellt, dass Gene, die mit Alzheimer und Neuroinflammation in Zusammenhang stehen, anders exprimiert wurden. Der Fütterungsplan verringerte zudem die Menge des Amyloid-Proteins. Eine Übertragung dieser Ergebnisse auf den Menschen würde ein Fasten von etwa 14 Stunden pro Tag bedeuten, während eine klinische Studie am Menschen in Planung ist, was Focus Online berichtet.